Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 21 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Karol Józef Wojtyla wurde am 18. Mai 1920 in Wadowice in der Nähe von Krakau geboren. Er absolvierte die höhere Schule in Wadowice und begann 1938 seine Studien an der Krakauer Universität und an einer Schauspielschule. Nach dem Einmarsch der Deutschen wurde die Universität 1939 geschlossen, er musste sich als Fabrikarbeiter seinen Lebensunterhalt verdienen. Zugleich gehörte er einer Theatergruppe an. 1941 verlor er als letzten näheren Verwandten seinen Vater.
1942 trat er ins geheime Priesterseminar von Krakau ein, am 1. November 1946 empfing er die Priesterweihe und studierte dann am Angelicum in Rom weiter. Mit Arbeiten über den Heiligen Johannes vom Kreuz und den Philosophen Max Scheler erwarb er Doktorate in Rom und in Polen. Nach kurzer seelsorglicher Tätigkeit lehrte er Moraltheologie und Sozialethik am Krakauer Seminar und an der Universität von Lublin. Papst Pius XII. ernannte Wojtyla 1958 zum Weihbischof von Krakau. Während des Konzils, an dem Wojtyla mit großem Eifer teilnahm, ernannte ihn Papst Paul VI. 1964 zum Erzbischof von Krakau. 1967 wurde er das jüngste Mitglied im Kardinalskollegium, das ihn elf Jahre später zum Bischof von Rom wählte. Am 22. Oktober 1978 trat er feierlich sein Amt an und rief dabei die berühmten Worte: "Habt keine Angst, die Tore weit für Christus zu öffnen, fürchtet euch nicht!"
Der Papst als Autor
Schon in jungen Jahren hat sich Karol Wojtyla literarisch betätigt. Unter dem Namen Andrzej Jawien schrieb er Gedichte und Theaterstücke (am bekanntesten "Der Laden des Goldschmieds"). Von seinen Arbeiten als Theologe und Ethiker erhielt das 1960 erschienene Werk "Liebe und Verantwortung" die meiste Anerkennung und Verbreitung.
Am 4. März 1979 veröffentlichte Johannes Paul II. seine erste Enzyklika "Redemptor hominis". Bis zum Sommer 2003 sind von ihm 14 Enzykliken, neun Apostolische Konstitutionen sowie zahlreiche Apostolische Lehrschreiben und Briefe veröffentlicht worden. Mit Sicherheit sind unter keinem Papst so viele umfangreiche Texte und Dokumente erschienen.