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Das Gute an Ozzy Osbourne ist: Man weiß, was man kriegt. Da muss er gar nicht viel ankündigen, der pensionierte Prinz der Finsternis. Im Vorfeld seines neuen Ratgeber-Buches ließ er trotzdem vorsorglich wissen, man möge ihn bitte nicht fragen, was bei Hämorrhoiden zu tun sei. Er könne darauf auch nur antworten: "Wirf ein paar Aspirin ein und schmier dir ein verdammtes Glas Marmelade auf den Hintern." Ja, einen Versuch ist es wert. Vielleicht liegt es an der eigenwilligen Marmelade-Selbstmedikation, dass Herr Osbourne, bekanntlich kein Kostverächter bei allerlei legalen und illegalen Substanzen, mit seinen 63 Jahren noch vergleichsweise fit ist. Gut, er glaubt, er ist 65, also gilt das wiederum mit Einschränkungen.
Aber der Heavy-Metal-Veteran ist immerhin so fit, dass er im Buch "Trust me, I’m Dr. Ozzy" Ratschläge für alle Lebenslagen gibt. Wer sich fragen traut, dem kann es auch passieren, dass das Problem dem Fledermausverspeiser nicht konveniert: "Da fragt mich einer, ob es mit seiner Ehe bergab geht, weil seine Frau und er immer weniger Sex haben. Jetzt nur mehr vier Mal die Woche statt sieben Mal. Dem hab ich gesagt, er soll verdammt noch mal zu jammern aufhören! Ich meine, sieben Mal die Woche!"
Wie gesagt, man weiß ja, was man kriegt. Und doch gibt es etwas, womit selbst ein Ozzy Osbourne noch zu verblüffen vermag. Er grübelt nämlich, warum es den Leuten nicht peinlich ist, mit ihren Problemen so an die Öffentlichkeit zu gehen. Und das fragt der Mann, der in seiner eigenen TV-Reality-Soap den Altrockerfurz erfand und schon mal den Weg ins eigene Schlafzimmer vergaß.