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Auch heuer hat die Augustsammlung der Caritas mit der tatkräftigen Unterstützung von Medien, Rundfunk und Prominenz um Spenden für Afrika, Asien und Lateinamerika geworben. Hilfe ist heute nötiger denn je.
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Jeder und jede hat in den letzten Wochen fast unerträgliche Hitze am eigenen Leib verspürt.. In Österreich gibt es viele Möglichkeiten, gegen die hohen Temperaturen anzukämpfen. Regelmäßiges Abkühlen, duschen und natürlich viel trinken. Wenn das Quecksilber in den Thermometern steigt, steigt auch der Wasserverbrauch. So lässt sich der heiße Alltag gut meistern.
Szenenwechsel: Ein kleines Dorf in Afrika. Dort verbrauchen die Menschen kein Wasser. Sie verdursten einfach. Mit dieser drastischen Darstellung rüttelt auch ein Radiospot auf, der für die diesjährige Augustsammlung der Caritas wirbt.
Die Caritas hat im Jahr des Wassers den Schwerpunkt der Aktion auf das kühle Nass gesetzt. Das Engagement tut Not, denn nicht weniger als ein Sechstel der Menschheit sind von Wassermangel bedroht. Ein Mensch kann kaum 36 Stunden ohne Wasser überstehen. Kinder brauchen dreimal so viel Wasser wie Erwachsene. Aber selbst, wenn das lebenswichtige Element vorhanden ist, besteht noch immer die Gefahr, durch das herbeigesehnte "Luxusgut" selbst das Leben zu verlieren. Jährlich sterben allein in Afrika 8000.000 Kinder einen qualvollen Tod durch schmutziges Wasser. Das einzige Gegenmittel ist sauberes Wasser.
In Äthiopien ist die Lage besonders prekär, weil es dort schon seit fünf Jahren kaum geregnet hat. Nur 24 % der äthiopischen Bevölkerung hat Zugang zu sauberem Wasser. Über zehn Millionen Menschen sind auch dieses Jahr auf Hilfe angewiesen.
Doch Hilfe allein ist zuwenig, betont Caritas-Präsident Franz Küberl. Es gehe viel mehr um globales Umdenken. Entwicklungszusammenarbeit dürfe nicht auf Hilfe reduziert werden und Nothilfe sollte intelligente Hilfe sein. Lösungen wären eine Landreform oder auch z.B. neue Anbaumethoden.
Die Projekte der Caritas sind vorbildlich, so wird vor allem auf die Umsetzung nachhaltiger Hilfe Wert gelegt. Die Caritas hat daher für jedes Brunnensystem ein Wasserkomitee eingeführt, das für die Instandhaltung von den DorfbewohnerInnen eine finanzielle Abgabe fordert. Sie können Ersatzteile einkaufen und erledigen selbstständig die Reparaturen.
Die ungleiche Verteilung der Güter stellt immer noch eine ungelöste Spannung zwischen Arm und Reich dar.
Man sollte die Augustsammlung auch zum Anlass nehmen, mit den Nahrungsmitteln- und vor allem Wasserressourcen achtsam umzugehen, damit das Verhalten der "reichen Länder" nicht jene provoziert, die am Hungertuch nagen und denen das Wasser eben nicht bis zum Hals steht. Oder wie es Küberl es formulierte: "Ihr persönlicher Beitrag hilft mit, dass der Himmel die Erde berührt."
Nadia Baha ist Mitarbeiterin von Radio Afrika