Zum Hauptinhalt springen

Der Porsche unter den Controllern

Von Alexander U. Mathé

Kommentare

Die "Wiener Zeitung" hat den Nacon Revolution Unlimited Pro getestet.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 5 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Wien. Vom Dualshock - dem guten Standard-Controller der Playstation 4 - auf den neuen Nacon-Controller zu wechseln, ist beeindruckend. So muss es sich anfühlen, wenn man von einem VW Golf auf einen Porsche 911 umsteigt. Das Edelgerät sorgt für Aufmerksamkeit und mehr Möglichkeiten. Im normalen Gebrauch ist es nicht unbedingt notwendig. Ab dem Moment aber, in dem man ernsthaft kompetitiv sein will, macht sich das Luxusteil bezahlt.

Plötzlich spielt man ein völlig anderes Spiel. Besondere Bewegungen, auf die bisher wegen ihrer Umständlichkeit und mangelnder Effizienz gerne verzichtet wurde, machen auf einmal Sinn. Denn der Nacon Revolution Unlimited Pro hat eine ausgeprägte Lenkpräzision. Mit verantwortlich dafür sind die austauschbaren Joystick-Schafte, die in drei unterschiedlichen Stärken mitgeliefert werden. Je dicker, desto geringer ist der maximale Neigungswinkel. Im Test bot der dünnste Schaft die höchste Genauigkeit, während der dickste den Nacon auf das Niveau gängiger Controller reduzierte.

Auch die Joystick-Knöpfe können angepasst werden. Es besteht die Wahl zwischen konvex und konkav. Selbst ein kompletter Tausch funktioniert denkbar einfach: Knopf abziehen, Schaft runtergeben, neuen Schaft drauf, neuen Knopf dran, fertig.

Der Klang ist beim Nacon satter und vor allem lauter als bei Standard-Controllern. Sensible Menschen können bei der ersten Verwendung erschrecken, doch über zwei Tasten auf der Rückseite des Controllers lässt sich der Ton einfach regulieren, ohne Spielemenüs durchforsten zu müssen.

Bestückung mit Gewichten

Selbiges gilt für das Mikrofon, das über eine eigene Taste ein- und ausgeschaltet wird. Optional kann man den Nacon mit Gewichten bestücken, über je ein Slot im linken und rechten Griff. Der Tausch ist auch hier unkompliziert. Den Controller auf beiden Seiten schwerer zu machen, brachte im Test kaum Auswirkungen auf die Spieltechnik - im Gegensatz zur Gamingmaus, bei der das Gewicht maßgeblichen Einfluss auf die Bewegungsgenauigkeit hat. Sehr wohl kann man aber die Handhabung des Controllers beeinflussen, wenn man links und rechts unterschiedliche Gewichte verbaut. Am besten gefiel im Test rechts schwerer als links.

Der asymmetrische Controller verfügt zudem über vier zusätzliche - programmierbare - Tasten an den Innenseiten der Griffe. Für feinfühlige und ernsthafte Gamer mag das Sinn ergeben. Otto Normalverbraucher wird sie hingegen mitten im Spiel unabsichtlich betätigen.

Bezahlt macht sich der Nacon, wenn er plattformübergreifend verwendet wird. Der für die Playstation lizenzierte Controller ist auch für PC und Mac einsetzbar. Mit knapp 170 Euro ist der Nacon aber natürlich teurer als der 60-Euro-Standard-Controller.

Das Testmuster wurde der "Wiener Zeitung" vom Hersteller zur Verfügung gestellt.