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Der Prophet hat gesprochen

Von Edwin Baumgartner

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Kaum naht das Jahresende (ja, gut, Weihnachten kommt noch ein paar Tage zuvor), geht ein Name durch die mehr oder minder seriösen Teile der Medien zusammen mit der bangen Frage: "Was prophezeit er denn fürs nächste Jahr, der Craig Hamilton-Parker?"

Der Brite, der sich gerne weiß gewandet mit orangem Umhang präsentiert, die Augen seherisch ins Weite gerichtet, und der Bücher geschrieben hat wie "Real Ghost Stories" und "What To Do When you Are Dead - Living Better In The Afterlife" (was Sie tun müssen, wenn Sie tot sind - besser leben im Jenseits), gilt als Wahrsager mit erstaunlicher Trefferquote.

Deshalb rieselt es einem ja auch eiskalt über den Rücken angesichts dessen, was er für 2018 vorhersagt: Amerika und Asien werden von Taifunen heimgesucht werden, es wird Vulkanausbrüche geben und Terroranschläge. Das Flüchtlingsproblem wird für Europa eine Herausforderung bleiben. Außerdem wird man in den USA den Versuch unternehmen, den Präsidenten Donald Trump zu stürzen, und in Nordkorea wird das Regime von Kim Jong-un enden.

Das sind Aussagen, denen ich (eben wende ich meine Augen seherisch in die Ferne und lege ein imaginäres, sagen wir, grünes Tuch um die Schultern) weitere folgen lassen will: Ostern wird 2018 auf einen Sonntag fallen, in Brüssel wird man über den Brexit verhandeln, in Österreich wird nicht jeder mit der neuen Regierung zufrieden sein, und in Nepal werden Menschen den Mount Everest besteigen. Außerdem werden einige Voraussagen von Craig Hamilton-Parker eintreffen. Und einige nicht.