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Dass "Auge Gottes"-Kino in der Nußdorfer Straße in Wien wird noch vor dem Sommer geschlossen. Der Standort zwischen dem Lugner-Kino und der Millennium-City war für die Betreiber, die potente Constantin-Gruppe, nicht mehr rentabel. Wegen sinkenden Zuschauerzahlen und vor allem Perspektivenlosigkeit wird der Kinostandort wohl Geschichte sein.
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Gerade Kinos sind für viele Menschen besondere Orte: Orte, an denen man Emotionen erlebt hat, vielleicht auch mit Menschen, die einem wichtig sind - oder das einmal waren. Es ist nachvollziehbar, dass es traurig macht, wenn dieser Ort plötzlich nicht mehr existiert. Das ist sehr verständlich.
Weniger reflektiert war jedoch ein Angriff, den Constantin in diesem Zusammenhang auf das Subventionswesen der Stadt Wien ritt. Dass das "Auge Gottes" schließen muss, weil es so wenig und das Gartenbaukino wettbewerbsverzerrender Weise so viel Subvention bekommt, ist - mit Verlaub - ein mehr als haarsträubender Vergleich: Immerhin erfüllt das Gartenbaukino als Programmkino auch abseits der Viennale tapfer seinen Auftrag, künstlerisch wertvolle Produktionen unter die Leute zu bringen - während das "Auge Gottes" den ubiquitären Hollywood-Canon spielt. Von der filmhistorischen Bedeutung einmal abgesehen. So hart es klingt: Man kann nicht alles erhalten, was keinen Markt mehr hat.