)
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 11 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Jetzt ist er also unterschrieben, der Vertrag zwischen den Medienkonzernen Bertelsmann und Pearson. Mit dem Zusammenschluss der Verlage Random House und Penguin wurde der größte Verlag der Welt geschaffen. Im Vorfeld gab es schon lustige Wortspiele, wie der Verlagsriese genannt werden könnte. Sieger in der Kategorie ist "Randy Penguin", was so viel heißt wie "Scharfer Pinguin".
So sexy finden manche Autoren diesen Schulterschluss allerdings dann auch wieder nicht. Nicht die Stars von Random House, wie etwa Stephen King. Der muss sich nicht fürchten. Also, nicht davor: Es herrscht nämlich unter anderem Besorgnis, dass die Menge der veröffentlichten Bücher in dem neuen Großverlag sich nicht vergrößern wird, sondern eher verringern. Auch die Backlist, also der Katalog der nachgedruckten Bücher, wird wohl ein bisschen geschmälert werden. Für Autoren im britischen Markt bedeutet die Zusammenlegung vor allem eine Verringerung der Chancen: Denn wenn dieser Verlag, der nun 25 Prozent des Marktes abdeckt, sie nicht als Autor will, dann ist die weitere Suche noch ein bisschen kürzer als zuvor. Die Entwicklung könnte also dahingehen, dass auf der einen Seite die Großverlage wie Penguin Random House stehen, die sich nur gemeinsam gegen die Konkurrenz von Apple oder Amazon zu wehren imstande sehen. Und auf der anderen Seite die kleinen und die Eigenverlage, die vor allem im E-Book-Bereich ambitionierter, nicht nur mainstreamorientierter Literatur noch eine Plattform bieten wollen. Zum Lesen sollte es also noch länger etwas geben.