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Er ist seit ehedem einer der großen Grantler des Pop: Morrissey, früher Sänger und Texter der Band "The Smiths", heute Freund gut sitzender Anzüge und einer der einflussreichsten Musiker der Jetzt-Zeit. Schrulligkeiten können ja auch ihren Charme haben. So hat der Sänger im vergangenen Jahr eine Protestnote an die Queen geschickt, weil er gerne die Bärenfellmützen der britischen Garde abgeschafft sähe: "Es ist eine Verrücktheit, dem kanadischen Braunbären das Leben schwer zu machen für Hüte, die sowieso bescheuert aussehen."
Da spricht der militante Tierfreund. Wo Morrissey aufspielt, da findet man keinen Dönerstand weit und breit: Bei den Auftritten des britischen Musikers herrscht striktes Fleischverbot. Dieser Vegetarierteufel dürfte den Mann auch bei seinem letzten Konzert am Sonntag geritten haben. Da leitete er den Smiths-Song "Meat is Murder" nicht eben geschmackssicher mit folgenden Worten ein: "Wir leben in einer mörderischen Welt, wie die Ereignisse in Norwegen gezeigt haben, mit 97 Toten: Aber das ist gar nichts im Vergleich dazu, was bei McDonald’s und Kentucky Fried Shit jeden Tag passiert."
Manchmal ist Provokation um jeden Preis vielleicht doch nicht der einzig richtige Weg. Es ist ein schmaler Grat zwischen Grant auf die Welt und Geschmacklosigkeit.