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Mindestens einen dreistelligen Millionenbetrag dürfte also ein allfälliges neues Ernst-Happel-
Stadion kosten. Davon, dass mit der alten Dame im Prater etwas geschehen muss - ob die Lösung nun Um- oder Neubau heißt -, wird ja schon lange gesprochen. Nur wer das alles bezahlen soll, scheint kein Thema zu sein. Sich als ÖFB-Chef oder Sportminister hinzustellen und zu vertrauen, dass Bund und Stadt Wien (nebst ein paar Sponsoren) schon ihre Füllhörner öffnen werden, ist nicht nur zu wenig, sondern auch unaufrichtig dem Steuerzahler gegenüber. Denn eines ist sicher: Wer Ja zu einem Neubau sagt, muss auch indirekt Ja zu neuen Schulden sagen. Woher sollten beispielsweise auch die Wiener, die ohnehin schon genügend Probleme mit Mindestsicherung und Frankenkrediten haben, das Geld nehmen, wenn nicht von zukünftigen Generationen? Zur Erinnerung: Seit 2008 hat sich hier die Schuldenlast von 1,7 auf 5,4 Milliarden Euro verdreifacht.
Von der Nicht-Nachhaltigkeit, die dieser Stadionbau besitzt, ist da noch gar nicht die Rede. Bei nur einem halben Dutzend Fußballspielen, die jährlich im Prater ausgetragen werden, ist das auch kein Wunder. Was bleiben, sind Betriebskosten in Rekordhöhe.
So gesehen wäre es am klügsten gewesen, die Hauptstadtklubs Rapid und Austria hätten sich auf eine gemeinsame Heimstätte in Wien geeinigt, anstatt ihr eigenes Süppchen zu kochen. Da hätte man Millionen sparen können. Und wir hätten das Problem nicht.