Zum Hauptinhalt springen

Der schwarze Donnerstag

Von Christian Mayr

Kommentare

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 8 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Der "Black Friday", der schwarze Freitag, ist in Amerika traditionell der große Ausverkaufstag nach Thanksgiving, bei dem die Kassen so richtig klingeln. Ihren schwarzen Tag erlebten Österreichs Europacup-Starter bereits am Vorabend, der enttäuschte Gesichter allerorten statt Feierlaune und volle Kassen brachte. Denn anstatt dass sich - wie gar nicht zu optimistisch gedacht - die Wiener Austria vor Heimpublikum mit einem Sieg für die K.o.-Phase der Europa League qualifiziert und Salzburg sowie Rapid mit Sieg beziehungsweise Remis ein Finale um den Aufstieg am letzten Spieltag erarbeiten, trat das genaue Gegenteil ein. Rapid und Salzburg sind weg, die Austria braucht einen Auswärtssieg in Pilsen und Schützenhilfe der Römer, um nach der Heimpleite gegen Astra Giurgiu die Rumänen doch noch in der Tabelle abzufangen. Recht viel schlimmer geht’s nimmer. Tatsächlich wäre es ein neuerlicher Rückschlag für den heimischen Fußball, wenn sich kein einziger der drei Vertreter ins Frühjahr retten könnte, vor allem, weil alle drei in durchaus anspruchsvollen Gruppen dicht dran waren, am Ende aber das entscheidende Quäntchen fehlte. War es bei Salzburg die schleißige Chancenverwertung, stolperte die Austria am Donnerstag über die eigene Dummheit (Gelb-Rot für Alexander Grünwald) - und bei Rapid macht sich die Unform mittlerweile auch im Europacup bemerkbar. Dass für die drei Starter bisher zusammen nur 14Punkte herausgeschaut haben, ist zudem ein Armutszeugnis. Zum Vergleich: Rapid schaffte im Vorjahr im Alleingang 15Zähler. Da ist es nur ein schwacher Trost, dass diese magere Ausbeute keine großen Folgen haben wird. Denn den im Vorjahr hauchdünn um einen Sieg verpassten zweiten Qualifikationsplatz für die Champions League gibt es durch die geplante Reform der Königsklasse ab 2018 ohnehin nicht mehr.