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Der Selbstmordattentäter kam in der Schuluniform

Von WZ-Korrespondentin Agnes Tandler

Politik

Mindestens 31 Tote bei Anschlag auf Exerzierplatz im Norden Pakistans. | Neu Delhi. Der Selbstmordattentäter trug Schuluniform: Ein 14-jähriger Bub sprengte sich am Donnerstag im pakistanischen Mardan auf einem Exerzierplatz der Armee in die Luft und tötete dabei mindestens 31 Menschen, berichteten pakistanische TV-Sender.


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Die meisten der Opfer waren Soldaten des Punjab-Regimentes, die bei ihrer Morgenübung waren. Mindestens 40 Menschen wurden schwer verletzt. "Es gab eine Armee-Parade zum Zeitpunkt des Bombenanschlags", sagte Abdullah Khan, ein Polizeibeamter in Mardan. Der Ort im unruhigen Nordwesten des Landes liegt etwa 50 Kilometer von der afghanischen Grenze entfernt.

Die pakistanischen Taliban bekannten sich umgehend zu dem Attentat.

Die pakistanische Armee führt im Grenzgebiet einen blutigen Krieg gegen die Aufständischen. Die radikalen Kämpfer rächen sich mit täglichen Selbstmordanschlägen im ganzen Land. Sie setzen dafür zunehmend auch Kinder und Frauen ein. Der Anschlag auf das Punjab-Regiment in Mardan ist der schwerste auf die pakistanischen Sicherheitskräfte in den letzten Monaten. Besonders pikant ist er deswegen, weil der Schüler offenbar problemlos mit einer großen Menge Sprengstoff auf das Gelände kommen konnte. Gewöhnlich sind Trainingszentren und Kasernen der pakistanischen Armee schwer bewacht.

Auf die Anlage war bereits 2006 ein Anschlag verübt worden. Damals kamen 35 Soldaten ums Leben.

Die USA machen Druck auf Pakistan, konsequenter gegen Terrorgruppen im unwirtlichen Grenzgebiet zu Afghanistan vorzugehen und haben in den letzten Monaten ihre Angriffe aus unbemannten Flugzeugen in der Region verstärkt. Der Einsatz gegen Taliban- und Al-Kaida-Kämpfer in Pakistan gilt als wichtiger Baustein zur Stabilisierung Afghanistans.

Besonders Nord-Waziristan dient als eine Hochburg der Aufständischen. Die pakistanische Armee hat bislang jedoch von einer Offensive dort abgesehen, obwohl die USA dies fordern.