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Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek hat mit der Bildungsreform einen beachtlichen ersten Schritt zur Verbesserung des Schulsystems getan. Dass nicht alles gelingen würde, war vorherzusehen. Immerhin hat sie verhindert, dass den Ländern die Lehrer ganz überantwortet werden, wie diese es gerne gehabt hätten. Zwar geht die Einrichtung der Bildungsdirektionen einen Schritt in Richtung Verländerung der Lehrer - weil jetzt auch die Bundeslehrer dort verwaltet werden -, aber dafür erfolgt die Verrechnung über den Bund und die Lehrer werden "in das Unterrichtsinformationssystem integriert". Das klingt harmlos, aber das sagt nicht mehr und nicht weniger, als dass das Ministerium damit erstmals weiß, wo und wie die 121.000 Lehrer tatsächlich eingesetzt sind. Das ist schon was.
Positiv zu bewerten sind auch die Reformen im Elementarpädagogikbereich. Und auch die Ansätze zu einer Autonomie müssen gewürdigt werden. Auch hier wurde der Weg nicht bis ans Ende gegangen. Jetzt müssen die Schulen etwas daraus machen. Immerhin erhalten die Lehrer ziemlich großen Freiraum in ihrer pädagogischen Entfaltung.
Ein wahrer Misserfolg ist die Sache mit den Modellregionen für die Gesamtschule. Dass diese nicht sofort in ganz Österreich eingeführt wird, war aufgrund des anhaltenden Widerstandes zu erwarten. Aber dass man zwei Ländern, die entsprechende Regierungsbeschlüsse haben, die Einführung der Gesamtschule verunmöglicht, ist wirklich bedauerlich. Da haben die Föderalisten den Föderalismus besiegt.