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Neuer Anbieter schafft niedrigere Handytarife. | MEC hat auch Polen im Visier. | Pressburg. Möglicherweise schon bis Ende diesen Jahres soll erneut Bewegung in den slowakischen Mobilfunkmarkt kommen. Die Private Equity-Gesellschaft Penta Investments mit Sitz in Pressburg streckt nämlich ihre Fühler auch in diese Richtung aus.
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Im Vorjahr gründete Penta das Unternehmen MEC, das in der Slowakei und in Polen als Mobilfunkbetreiber auftreten will. Zu Jahresbeginn hatte schon das zum spanischen Telefonica-Konzern gehörende Handyunternehmen O2 den Markt kräftig aufgemischt. Seither gibt es so etwas wie echte Konkurrenz unter den dortigen Mobilfunkanbietern. Zuvor hatten die beiden alleinigen Anbieter T-Mobile und Orange die Fronten stets eher friedlich geklärt. MEC will nun die schon bestehenden Mobilfunknetze in der Slowakei und in Polen nutzen, aber trotzdem unter der eigenen Marke auftreten.
Laut Unternehmenssprecher Peter Húska werden frühestens ab dem vierten Quartal 2007 kommerzielle Dienste angeboten. Noch werde mit den Netzbetreibern in beiden Ländern verhandelt. Das konkrete Datum für den Markteintritt hängt Húska zufolge vom Ausgang der Verhandlungen und von den allgemeinen Rahmenbedingungen ab. Dabei könne es gut sein, dass der Markteintritt in der Slowakei und Polen zeitlich auseinanderfalle.
Weitere Expansion nach Tschechien
Im übrigen erwäge MEC auch einen Vorstoß in andere europäische Länder. Dabei wäre als nächstes Tschechien an der Reihe. Denn hier hatte die Muttergesellschaft Penta ebenfalls im Vorjahr das Unternehmen Mobilkom gegründet.
Die slowakischen Verbraucher können sich nach diesen Ankündigungen wohl einmal mehr auf Preissenkungen beim Telefonieren übers Handy freuen. Seit dem Markteintritt von O2 zu Jahresbeginn ist etwa generell das Versenden von Kurzmitteilungen deutlich günstiger, T-Mobile und Orange überbieten sich darüber hinaus bei Pauschalangeboten.
Zuvor bestand die eher paradoxe Situation, dass die Slowaken zwar an allen technischen Innovationen bei Handys teilhaben konnten, hier oft sogar anderen Europäern deutlich voraus waren, all das aber wegen einer fehlenden Konkurrenzsituation auf dem Markt vergleichsweise teuer war.
Bemerkenswert sind die jüngsten Entwicklungen auch mit Blick auf die Investments von Penta, die auch bei der Ausschreibung für die letztlich gestoppte Privatisierung des Pressburger Flughafens mitgeboten hatte. Das im Jahr 1994 gegründete Unternehmen verfolgt das ehrgeizige Ziel, größte Private Equity-Gesellschaft in Mitteleuropa und darüber hinaus zu werden. Bisher engagiert sich die Penta Investments vor allem bei Versicherungen, etwa beim Krankenversicherer Dovera, der fast alle in der Slowakei lebenden Ausländer betreut und außerhalb der Slowakei hauptsächlich in Tschechien tätig ist. Das Engagement im Mobilfunk bedeutet den Vorstoß in eine neue Branche und eröffnet gute Chancen für die weitere geografische Expansion des Unternehmens.