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Wo Unternehmen, die expandieren wollen, Hilfe bekommen. | Lokales Wissen von Vorteil. | Wien. Das hohe Exportwachstum von zehn Prozent allein im vergangenen Jahr beweist: Österreichs Firmen sind höchst erfolgreich darin, ihr Glück auch jenseits der Landesgrenzen zu finden. Doch wie das Unterfangen am besten anpacken? "Auf gut Glück nach Osteuropa zu expandieren, nur um auf der Welle mitzuschwimmen, funktioniert nicht", sagt Walter Resl, Regionalmanager für Osteuropa bei der österreichischen Wirtschaftskammer. Ohne kompetente Beratung läuft hier wenig.
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Neben der Wirtschaftskammer und den Anlaufstellen des Wifi, die erste Beratungen für expansionswillige Firmen anbieten, stellt auch die Raiffeisenlandesbank Wien und Niederösterreich Hilfe bei dem Vorhaben zur Verfügung - "nicht nur bei finanziellen Angelegenheiten", wie Andreas Hopf Leiter des Bereichs Centrope meint. Das Geschäft boomt. Gemäß Hopf haben sich die Anfragen in den vergangenen zwei Jahren verdreifacht. Da gehören ebenso Fragen nach der richtigen Geschäftsform für den gewünschten Zielmarkt wie auch die Frage nach den interessanten Standorten und den dazugehörigen Immobilien dazu.
Besprechen lassen sich alle diese Themen auch in Österreich. "Auf lokales Knowledge sollte aber nicht verzichtet werden", so Hopf. Käufer einer Immobilie im Ausland würden sich auch von Personen beraten lassen, die über Ortskenntnis verfügen und Auskunft über das Aussehen der Immobilie geben könnten. Die Raiffeisenbank kann dazu auf ein großes Netzwerk in den jeweiligen Zielmärkten zurückgreifen. Diese beraten österreichische Firmen etwa im Hinblick auf das Steuersystem.
Unkenntnis bei Steuern
Hier herrscht nämlich Nachholbedarf. "Viele kleinere Unternehmen lesen, dass es in der Slowakei nur eine Flat Tax von 19 Prozent gibt und finden das toll. Sie haben aber keine Ahnung, welche Berechnungsgrundlage dafür gilt", erzählt Hopf. Die Beratungen werden bei der Raiffeisenbank kostenlos angeboten. Wenn allerdings ein externer Rechtsanwalt hinzugezogen werden muss, wird etwas verrechnet.
Hilfe für expansionsfreudige Unternehmen gibt es auch bei Katharina Bruck. Bruck berät Firmen, die den Schritt nach Russland wagen wollen. In ihren Augen verfügt ein idealer Consulter, der eine Firma beim Markteintritt begleiten will, über ein starkes Netzwerk mit lokalen Partnern im Zielland. "Zum Beispiel macht es in Russland wenig Sinn, sich an eine rein russische Consultingfirma zu wenden." Denn die Branche steckt noch in den Kinderschuhen.