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Jürgen Klopp und José Mourinho also. ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel wählte einen recht plastischen Vergleich, um die neue Trainerriege im erfolgreichsten Sportverband des Landes darzustellen. Patrick Riml (vormals US-Team) und Christian Mitter (zuletzt bei den Norwegern tätig) sind die neuen Stars auf der ÖSV-Trainerbank - und gewiss auch keine billigen Einkäufe.
Hinzu kommt das Comeback von Ex-Erfolgscoach Toni Giger an vorderster Front, konkret als Nachfolger des langjährigen Sportdirektors Hans Pum. Entscheidungen, die lange vor dem am Mittwoch mit Pauken und Trompeten begleiteten Rücktritt von Marcel Hirscher getroffen worden waren - und durchaus auch in weiser Voraussicht. Denn dass der 30-Jährige eher früher als später die Rennlatten im Skikeller lassen würde, war längst absehbar.
Nun galt es für Schröcksnadel, der selber in einigen Monaten seine Position zur Verfügung stellen wird, den Boden aufzubereiten, um einen neuen rot-weiß-roten Skistar - oder mehrere - hochzubringen. Und das kann bekanntlich dauern. Vorerst gilt daher: Der Star ist der Trainer. Denn das Loch, das Hirschers Rücktritt insbesondere in den Technikbewerben aufgerissen hat, ist ein gewaltiges und dürfte so schnell nicht zuzuschaufeln sein. Und im Herren-Speed-Bereich warten die Fans ohnedies schon lange auf einen Epigonen von Hermann Maier und Stephan Eberharter. Dass das für seine Akribie bekannte und bei der Konkurrenz gefürchtete "Team Hirscher" ohne Hirscher weitermacht, kann ebenso ein Puzzlestein zum künftigen Erfolg sein. Ebenso wie das Versprechen von Erfolgsvater Ferdinand, sein unendliches Know-how weiter für den ÖSV einzusetzen. Und dann hätte Schröcksnadel natürlich auch noch gern Hirscher himself künftig mit an Bord. Dann wäre der Superstar der Trainer.