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Glücklich über die bevorstehende Abkehr vom Parteitagsbeschluss im Burgenland ist bei den Wiener Genossen keiner. Waren es doch immer sie, die am vehementesten für sich eine blaue Regierungsbeteiligung ausgeschlossen haben.
Doch immerhin gibt es manche, die das Rückzugsgefecht von Hans Niessl zumindest verstehen können. Denn von den zwei Varianten - schwarzer Landeshauptmann mit blauem Vize oder eben roter Landeshauptmann mit blauem Vize - erscheint letztere wohl gezwungenermaßen als das kleinere Übel. Zumindest kurzfristig gesehen. Und aus der Perspektive des Burgenlandes.
Aus Wiener Sicht ist es allerdings kein gutes Signal. Zwar ist die Wiener SPÖ wie bereits erwähnt relativ unverdächtig, was eine mögliche Koalition mit der FPÖ betrifft. Aber die Gefahr droht ja nicht von innen, sondern vielmehr von den sich daraus ergebenden Möglichkeiten, die sich etwa die Grünen zunutze machen könnten. Sie sind es nämlich, die jetzt sagen können: Liebe Wähler, wenn ihr nicht wollt, dass in Wien genau dasselbe passiert wie im Burgenland, dann müsst ihr die Grünen wählen und nicht die Roten.
Auf der anderen Seite dürfte Wiens SPÖ-Chef Michael Häupl jetzt kein Problem mehr mit der Mobilisierung haben. Denn das, was gerade im Burgenland passiert, kann den Wiener Genossen gut als Drohszenario für Wien verkauft werden. Das ist der Stoff, aus dem Motivation gemacht ist.