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Der Stromverbrauch in Österreich steigt seit Jahren: Im Vergleich zum jeweiligen Vorjahr 1998 um 1,9%, 2000 um 2,7%, 2001 um 3,3% und im vergangenen Jahr laut der Regulierungsbehörde E-Control um 3,2%.
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"Ein nicht unwesentlicher Einfluss auf den Stromverbrauch ist die Witterung", erläutert Kurt Kratena vom Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) gegenüber der "Wiener Zeitung". Nicht nur im Winter werde aber immer mehr Strom verbraucht, sondern - bedingt durch Klimaanlagen - auch immer mehr im Sommer.
Die höchsten Stromzuwächse gab es E-Control zufolge 2003 in den Monaten Februar (+ 9,4%) und März (+ 5,3%), den geringsten im Juni mit 1,0%. Die gesamte Stromerzeugung ging 2003 um 4,1% auf 59.925 Gigawattstunden (GWh) zurück. Auf das Achtfache vergrößert - von 699 auf 5.614 GWh - hat sich der Importüberhang. Die physikalischen Stromimporte erhöhten sich um 23,6% auf 19.003 GWh, die Exporte sanken um 8,8% auf 13.389 GWh. Die Erzeugung in Laufkraftwerken verringerte sich 2003 um 21% auf 20.867 GWh, jene in Speicherkraftwerken um 3,2% auf 11.318 GWh. Die Stromproduktion in Wärmekraftwerken legte um 20,8% auf 23.835 GWh zu. In der gesamten inländischen Erzeugungsstruktur dominierte die Wasserkraft mit einem Anteil von 53,7%. Ist Wasserkraft eine Antwort auf den wachsenden Stromverbrauch? Kratena: "Ich kann mir nicht vorstellen, wo heute noch neue Kraftwerke gebaut werden könnten." Auch aufgrund der Auflagen würden Wasserkraftwerke im Endeffekt nicht billiger kommen als Windkraftwerke.
"Man kann entweder schauen, wie der Verbrauch eingebremst werden kann oder welche neuen Möglichkeiten es gibt", kommentiert er den stetigen Anstieg. Elisabeth Amann von der Energieverwertungsagentur (E.V.A.) sagt: "Sehr unterschätzt wird der Energieverbrauch von Elektrogeräten im Standby-Modus - das macht etwa 10% aus. " Kratena sieht eine mögliche Antwort im sogenannten Lastabhängigen Strompreis, wie er etwa in den Skandinavischen Ländern üblich ist: "Zu Spitzenzeiten ist Strom teurer, was an einem Zähler sichtbar ist - eine wahnsinnig effiziente Möglichkeit, den Stromverbrauch einzudämmen", erklärt er. "Allerdings müsste eine ähnliche Vorgangsweise in Österreich mit den liberalisierten Strommärkten konform gehen."