Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 25 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Die harten Zeiten vor dem Fernsehgerät haben begonnen. Je nach Laune und Lebensphilosophie kann sich der Zuseher über die vielen Fußballübertragungen, die zahlreichen Wahlkampfdiskussionen oder
ganz schlicht über das Angebot allgemein · diese Variante erzielt garantiert immer die höchste Zustimmung · beklagen. Andererseits bringen Polit- und Sportprogramme Ordnung in den Alltag. Sonntag
Formel 1 · der Ausflug wird um eine Woche verschoben. Mittwoch Konfrontation zur Nationalratswahl · dann ist der Besuch bei der Mitzi-Tante nur am Dienstag oder Donnerstag möglich. Einen
Terminkalender kann man sich ersparen. Ein "Treffen wir uns am Montag nach Monza" oder "Bis Mittwoch nach Marseille" ist wohl deutlicher als die simple Erwähnung des jeweiligen Datums.
Dieses auf Ereignisse sportlicher oder politischer Natur aufbauende TV-Programm ist allerdings für Spielfilme unbarmherzig. "Rambo 2" durfte am Freitag erst zu später Stunde (22.50 Uhr) über die
Bildschirme flimmern, der Sonntagnachmittag wurde von Motoren und Plastikkugeln beherrscht, kein James Bond war weit und breit zu sehen. Doch vorerst braucht man sich als bekennender ORF-Konsument
keine übertriebenen Sorgen zu machen. Die Leichtathletik-WM fand nur über Kabel oder Satelliten statt. Hansi Hinterseer und Richard Gere durften folglich im ORF-Hauptabendprogramm weibliche Herzen
zum Schmelzen und männlichen Wesen den wohlverdienten Schlaf bringen.