![Eine Illustration einer Frau mit Kopftuch.](https://media.wienerzeitung.at/f/216981/2500x1875/a87666ab3f/wz_podcast_header_fatima_storer.jpg/m/384x288/filters:quality(50))
Jüngst wurde an dieser Stelle geschrieben, dass die Nachtschleife von "Bernd das Brot" auf KI.KA langweilig sei. Nun, die Kollegin hat zweifelsohne recht: Tagein, tagaus immer dasselbe Schicksal zu erleiden, muss für Bernd tatsächlich eine Qual sein, wie das kastige Brot auch nicht müde wird zu betonnen. Der Treppenwitz dabei ist nur: Trotzdem wir das alles schon ewig kennen - und leider nichts Neues mehr zu kommen scheint -, gibt es noch immer Tage im Fernsehen, an denen das noch das mit Abstand beste Programm ist. Kurios, oder?
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Leider entspricht es aber der Wahrheit. Insofern kann man die Nachtschleife des KI.KA nicht als Lapsus oder als Ignoranz der TV-Macher gegen ihr Publikum lesen, sondern auch als bewusste Karikatur auf das Medium an sich. Ein Medium, das uns tatsächlich ständig das immer wieder Gleiche vorsetzt. Dasselbe, Alte, Bekannte, nur in einer etwas anderen Verpackung. Wo eine Sendung gnadenlos von einem anderen Sender abgekupfert wird und dann in nie gekannter Schamlosigkeit als grandiose Neuerung verkauft wird - bloß weil die Neonröhren auf der Bühne lila statt blassblau leuchten. Wo wir vor lauter Wiederholungen längst den Überblick verloren haben, was jetzt neu ist und was alt. Wo sich kein Sender mehr traut, eine Innovation zu bringen, weil er fürchten muss, das Publikum dadurch zu verschrecken oder zu verunsichern. So gesehen ist das, was KI.KA macht, nicht langweilig, sondern gnadenlos ehrlich. Man bringt einfach wirklich immer dasselbe. Als kritische Dauerinstallation zur Illustration des täglichen TV-Wahnsinns.
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