Kleider machen Olympiasieger: Über italienische Eleganz, deutsche Schrillheit und österreichische Übergrößen.
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Es ist der Höhepunkt für die Olympioniker von Sotschi: Jeden Abend schreiten Damen wie Herren in Dreierformation auf der Medal-Plaza Richtung Siegespodest, um dort mit Medaillen behangen zu werden. Im feierlichsten aller feierlichen Sportmomente muss natürlich das beste Gewand getragen werden - und da erlebt der Zuschauer die eine oder andere Überraschung. Denn so mancher Ausrüster hat dabei ziemlich in den Gatsch gegriffen.
Bestes Beispiel sind leider die Österreicher, die sich just bei der "Einser-Panier" modisch ordentlich verwachselt haben. So dezent und stilsicher das übrige blau-dominierte Outfit ist, die rote Zeremonien-Jacke ist alles andere als olympiawürdig. Am deutlichsten zeigte sich das bei Abfahrts-Olympiasieger Matthias Mayer, der in der zwei Nummern zu großen Jacke wie ein Tankwart aus Simmering aussah. Auf der Piste war er zwar sechs Hundertstel schneller als Christof Innerhofer, bei der Medaillenzeremonie hängte ihn der Südtiroler mit klassischer italienischer Eleganz aber um Längen ab. Typisch Italien halt - der dunkelblaue Anorak mit schnittigen weißen Streifen saß so perfekt, als hätte Giorgio Armani persönlich Maß angelegt.
Übertroffen werden die Österreicher aber gottlob von den alpinen Rivalen aus der Schweiz: Der knallrote Überwurf ist genauso viel zu groß, reicht überdies fast bis zu den Knien - dazu ein optisches Ärgernis in Form einer Pelzhaube. Gesehen bei Langlauf-Ass Dario Cologna. Vielleicht sollten die beiden Alpenvölker künftig auf Tracht setzen - wäre ganz bestimmt stilsicher.
Viel besser machen es puncto Bekleidung just die biederen Deutschen: Kombi-Olympiasiegerin Maria Hölf-Riesch wirkte in ihrer bunten Kanarienvogel-Jacke samt roter Blümchenhose, als wäre sie frisch dem Dschungel-(Camp) entflohen. Zudem perfekte Ironie für die Subtropen-Spiele! Und damit stellen die Deutschen sogar die protzigen Amerikaner in den Schatten, die in silber-schillernden Bomberjacken auftreten. Weshalb just die "Verliererfarbe" gewählt wurde, das bleibt eines der vielen Mode-Rätsel dieser Winterspiele.