Eine bunte Demonstration hat am Freitag in Wien den zehnten Todestages des Schubhäftlings Marcus Omofuma begangen. Omofuma war am 1. Mai 1999 bei seiner Abschiebung nach Sofia im Flugzeug erstickt. Die drei ihn begleitenden Fremdenpolizisten hatten ihn in der Maschine fixiert und verklebt.
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In den Ansprachen der Veranstalter der Gedenkkundgebung vor dem Museumsquartier machten die Aktivisten ihrem Unmut über zahlreiche Polizeiübergriffe in der Vergangenheit Luft. Dass die Fremdenpolizisten, die Omofuma mit Klebeband fixiert hatten, drei Jahre nach dessen Tod wegen fahrlässiger Tötung verurteilt wurden, rief am Freitag bei zahlreichen Demoteilnehmern immer noch Protest hervor: "Mord verjährt nicht", war dazu auf den Bannern zu lesen. Die Beamten sind rechtskräftig verurteilt.
Laut Angaben der Polizei nahmen an der Kundgebung 1.500 Menschen teil.
Schon vor der großen Demo, die um 14.00 Uhr begann, veranstalteten die Grünen vor dem Innenministerium in der Herrengasse eine Kundgebung. Sie stellten Flugzeugsessel auf und platzierten Aktivisten mit zugeklebtem Mund vor dem Ministeriums.
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Zebra: Über den Prozess
+++ Marcus Omofuma Stein
+++ Mutmaßungen über den Tod Marcus Omofumas