Für Österreich eröffnen sich zahlreiche Möglichkeiten.
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Usbekistan ist mit 32 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Zentralasiens, reich mit Bodenschätzen gesegnet, doch war jahrelang international sehr isoliert. Seit aber Shavkat Mirziyoyev vor etwas mehr als zwei Jahren Präsident der Republik Usbekistan wurde, verfolgt die usbekische Regierung eine tiefgreifende Reformagenda - auch für internationale Investoren hat sich Usbekistan mittlerweile umfangreich geöffnet.
So konnte Usbekistan bereits in kurzer Zeit seine außenpolitischen Beziehungen in der Region signifikant verbessern, die Grundrechte für seine Bürger massiv stärken und die Wirtschaft des Landes umfassend liberalisieren. Es handelt sich um nichts weniger als eine fundamentale Neuausrichtung Usbekistans. Daher sprechen viele Usbeken und auch immer mehr internationale Beobachter vom "Usbekischen Frühling". Es ist eine große Aufbruchsstimmung ausgebrochen, aber Usbekistan ist noch lange nicht am Ziel.
Schließlich steht das Land vor großen Herausforderungen: Die regionale Sicherheit ist eng verknüpft mit der Zukunft Afghanistans, auch Terrorismus, Extremismus, illegaler Drogenhandel und organisiertes Verbrechen stellen Bedrohungen dar. Usbekistan konnte jedoch bereits mit den Nachbarstaaten Kirgistan und Tadschikistan wichtige Probleme, wie etwa Grenzfragen oder den Zugang zu Wasserressourcen, lösen. Auch setzt sich Usbekistan aktiv für die Befriedung von Afghanistan ein und ist bereit, hier als verantwortungsvoller Vermittler aufzutreten. Zum ersten Mal seit 40 Jahren besteht auch Grund für Optimismus, weil die Regionalmächte Pakistan, Iran und Indien an der Lösungssuche beteiligt und behilflich sind. Die USA sind ebenfalls sehr aktiv, und Russland ist bereit, gemeinsam mit den USA an der Lösung der afghanischen Probleme zu arbeiten.
Unser Reformprozess umfasst auch die Verbesserung der Menschenrechte und der politischen Rechte unserer Bürger. So ist die usbekische Regierung entschlossen gegen Kinderarbeit bei der Baumwollernte vorgegangen. Wir sind uns bewusst, dass hier noch viel Arbeit auf uns wartet, aber wir werden diesen Kurs unbeirrt fortsetzen. So sind wir auch bestrebt, die Kooperation mit den europäischen Staaten, den EU-Institutionen, internationalen Organisationen und NGOs noch weiter zu vertiefen.
In diesem Sinne besucht Usbekistans Präsident Mirziyoyev derzeit Vertreter der deutschen Bundesregierung. Usbekistan ist bestrebt, mit hochentwickelten Staaten technologische Partnerschaften aufzubauen und Anreize für ausländische Investoren zu setzen. Auch für österreichische Unternehmen und Investoren bietet Usbekistan zahlreiche Möglichkeiten: Usbekistan hat die Gesetze in Bezug auf Auslandsinvestitionen reformiert, Zollschranken abgebaut oder Immobilienbesitz ausländischer Unternehmen in Usbekistan ermöglicht.
Zum ersten Mal seit der Unabhängigkeit 1991 ist Usbekistan vollkommen offen für ausländische Investitionen. Usbekistan befindet sich auf einer aufregenden Reise, und wir laden unsere europäischen Partner sehr herzlich ein, Teil dieser Reise zu sein.
Abdulaziz Komilovist ist Außenminister der Republik Usbekistan. Alle Beiträge dieser Rubrik unter: www.wienerzeitung.at/gastkommentare