Stepic’ bisheriger Stellvertreter Sevelda neuer Chef der Raiffeisen International.
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Wien. Die Ära von Herbert Stepic ist vorbei: Seit Freitag sitzt Karl Sevelda, sein bisheriger Stellvertreter, im Chefsessel der börsenotierten Raiffeisen Bank International (RBI). Der Beschluss im Aufsichtsrat erfolgte einstimmig. Zuvor hatte man sich bei Raiffeisen zwei Wochen Zeit genommen, um einen Nachfolger für Stepic zu finden. Stepic hatte den Chefposten angeboten, weil private Immobiliengeschäfte publik geworden waren, die er über geheime Briefkastenfirmen in Steueroasen abgewickelt hatte.
Dass Sevelda - bisher stets ein Mann der zweiten Reihe - nun an der Vorstandsspitze steht, scheint ihn einigermaßen überrascht zu haben. "Für mich ist diese Änderung ein Quantensprung", erklärte der 63-jährige Banker vor Journalisten.
An der bisherigen Strategie für die RBI, deren Kernmärkte Österreich und Osteuropa sind, will der neue Chef keinesfalls rütteln. Zumal diese unter Stepic vom gesamten Vorstand, und damit auch von ihm selbst, entwickelt worden sei. Rückzugspläne gebe es daher weder für Problemländer wie Ungarn oder Slowenien noch für andere Länder, so Sevelda. In erster Linie wolle man künftig aber nur noch in Österreich, Russland, Polen, Rumänien, der Slowakei und Tschechien wachsen.
"RBI großteils sein Kind"
Seinem Vorgänger streute Sevelda jede Menge Rosen: "Stepic war mein Vorbild über 15 Jahre. Für mich ist er einer der größten Banker dieses Landes." Und: "Die RBI ist großteils sein Kind. Ich werde mich bemühen, sein Werk fortzusetzen."
Seveldas Vertrag läuft bis Mitte 2017. Zu seinem Vize wurde Risiko-Vorstand Johann Strobl gekürt, dessen Mandat wie jenes von Finanzvorstand Martin Grüll ebenfalls bis 2017 verlängert wurde. Mit wieviel Geld Stepic verabschiedet wird, will man bei Raiffeisen in den nächsten Wochen festlegen.