Zum Hauptinhalt springen

Der VW Käfer, ein Mythos auf vier Rädern

Von Georg Biron

Reflexionen
Von allem Anfang an ist der Käfer mehr als ein Auto . . .
© ullstein bild via Getty Images

Das Automodell, demokratisches Symbol der Unabhängigkeit, machte in der Nachkriegszeit Weltkarriere. Im Juli 2019 läuft der letzte "Beetle" vom Band. Ein Rückblick.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 5 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Im Sommer 2019 läuft im mexikanischen Puebla der allerletzte "Beetle" vom Band. Damit endet die Geschichte eines einzigartigen Erfolgs: Mit mehr als 21 Millionen verkauften Fahrzeugen war der "VW Käfer" lange Zeit das begehrteste Auto der Welt. Als betrügerisches Projekt von Adolf Hitler an den Start gegangen, wurde das Fahrzeug nach dem Zweiten Weltkrieg zum Symbol automobiler Freiheit.

1998 wird auf der "Detroit Motor Show" der "New Beetle" präsentiert. Mit seinem Design soll er ganz bewusst den legendären "tollen Käfer" in Erinnerung rufen und zugleich ein modernes neues Auto verkörpern. Doch an die großen Erfolge des Vorläufers können weder dieses Fahrzeug noch das darauf folgende Modell "VW Beetle" anknüpfen.

Schließlich gibt Volkswagen in einer Presse-Erklärung bekannt, dass die Produktion dieses Modells im Juli 2019 eingestellt wird. Damit ist der Käfer in ein paar Wochen endgültig Geschichte. In seiner ursprünglichen Form ist der letzte seiner Art ja bereits 2003 vom Band gelaufen - in Puebla in Mexiko. Das Qualitätsversprechen "Made in Germany" hatte VW schon im Jahr 1978 in Emden beendet.

Von allem Anfang an ist der Käfer mehr als ein Auto. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs setzen sich damit die Massen in Bewegung, und er wird zum demokratischen Symbol des Wirtschaftswunders. Für viele Menschen ist er nicht nur ein nützliches Fahrzeug, sondern ein echtes Familienmitglied, mit dem man eine liebevolle Beziehung führt.

Kultobjekt der Hippies

Das Auto ist kostengünstig und sorgt für scheinbare Freiheit und Unabhängigkeit. In den 1960er Jahren ist der Käfer (neben dem VW Bus) ein Kultobjekt der Hippies. Der rundliche, fröhlich wirkende Kleinwagen verkörpert die Philosophie "Small is Beautiful" und wird als Protest gegen die gigantischen US-Straßenkreuzer verstanden, mit denen die ältere Generation an der Vergangenheit hängt.

Mit einer starken Werbestrategie machen die VW-Manager das Auto zu einem modernen Lifestyle-Produkt ("Er läuft und läuft und läuft . . .", und: "Wer nicht angibt, hat mehr vom Leben!"). So kommt es, dass nicht nur Familien damit unterwegs sind, sondern auch Hochschulprofessoren und ihr Studentenvolk. Für traurige Popularität in den Medien sorgt der US-Serienmörder Ted Bundy, der in seinem beigefarbenen Käfer den Beifahrersitz ausbaut, um seine weiblichen Opfer besser transportieren zu können. Nach seiner Festnahme gelingt ihm eine spektakuläre Flucht und er setzt seine Mordserie fort - nunmehr mit einem orangefarbenen Käfer. Selbst der Papst (Johannes Paul II.) hat einen Käfer - und Bruno Kreisky ebenfalls.

1968 feiert man den ersten Auftritt auf der Kinoleinwand: Der Film "The Love Bug" ("Ein toller Käfer") wird in den USA zum erfolgreichsten Familienfilm des Jahres. Vier weitere Kino-Produktionen folgen bis 2005. Außerdem gibt es eine fünfteilige US-Fernsehserie mit dem Titel "Herbie" und einen TV-Film namens "The Love Bug". In Deutschland werden zwischen 1971 und 1978 fünf Kinofilme der Reihe "Dudu" produziert, in denen der Käfer eine wichtige Rolle spielt.

Gastauftritte hat der Wagen unter anderem in Woody Allens "Der Stadtneurotiker", in Joe Dantes "Gremlins. Kleine Monster", in George Clooneys "Geständnisse", in Helmut Dietls "Schtonk!" und in Travis Knights "Bumblebee", dem mittlerweile sechsten Teil der "Transformers"-Filme.

1969 ziert der Käfer das Cover des Beatles-Albums "Abbey Road". 1970 porträtiert der New Yorker Künstler Andy Warhol den berühmten "Kugelporsche" als Pop-Art-Ikone. Zwischen 2011 und 2016 presst der indonesische Künstler Ichwan Noor für seine Skulpturen "Beetle Box" und "Beetle Sphere" einige Käfer zu Würfeln und Kugeln und stellt sie in Museen aus. "Dieses Vehikel", sagt Noor bei einem Interview in der "National Gallery of Victoria" im australischen Melbourne, "kennt wirklich jeder Mensch auf der ganzen Welt, egal wie alt man ist oder welchen sozialen Status man hat. Für mich ist der Käfer eines der erfolgreichsten Designobjekte überhaupt."

Tierischer Name

Jahrzehntelang ist der Wagen das international erfolgreichste Fahrzeug der Automobilgeschichte. Die französische "Ente", der 2CV von Citroën, wird zwischen 1949 und 1990 hergestellt und rund 3,4 Millionen Mal verkauft. Die italienische "Knutschkugel", der Fiat 500, wird zwischen 1957 und 1975 produziert und findet 3,7 Millionen Käufer. Der britische "Mini" von Austin läuft zwischen 1959 und 2000 in Longbridge bei Birmingham vom Band und hat 5,3 Millionen Abnehmer.

Der Käfer wird zwischen 1938/1945 und 2003 mehr als 21,5 Millionen Mal verkauft. Bis zum Jahr 2002 hält er den Rekord als beliebtestes Auto der Welt. Damals drängt sich der VW Golf an die Spitze, von dem bis jetzt mehr als 30 Millionen Stück abgesetzt worden sind. Heute stammt die Nummer eins aus Japan: Der seit 1966 produzierte Toyota "Corolla" konnte bisher mehr als 37,5 Millionen Mal überzeugen - allerdings sind die Linien des ursprünglichen Corolla in der aktuellen 2019er-Baureihe nicht mehr zu entdecken.

In meiner Kindheit in Wien kann man in fast jeder Straße zumindest einen Käfer entdecken. Die Form ist einzigartig, kein anderes Auto hat so eine sympathische Silhouette, und am speziellen Klang seines luftgekühlten Boxermotors ist er schon zu identifizieren, lange bevor er um die Ecke biegt und sichtbar wird.

Der VW Käfer in der Rallye Monte Carlo.
© ullstein bild - United Archives

Auch international nistet sich die tierische Bezeichnung in diversen Sprachräumen ein: "Kever" (niederländisch: Käfer), "Coccinelle" (französisch: Marienkäfer), "Maggiolino" (italienisch: Maikäfer), "Buba" (serbokroatisch: Käfer), "Bogár" (ungarisch: Käfer) oder auch "Escarabajo" (spanisch: Käfer) nennen ihn die Europäer. Außerdem sorgen Fans und Fahrer für liebevolle Spitznamen: Man nennt ihn "Bubbla" (dt.: Blase) in Schweden, "Kupla" (dt. Blase) in Finnland, "Garbus" (dt.: der Bucklige) in Polen oder "Kaplumbaga" (dt.: Schildkröte) in der Türkei. Nur die mexikanische Bezeichnung "Vocho" ist ein bisschen magischer und eine Wortschöpfung aus VW und "ocho" (spanisch für acht) - das ist die Ziffernsumme der Startnummer 53, mit der "Herbie" im amerikanischen Blockbuster-Kinofilm "Ein toller Käfer" von Sieg zu Sieg rast.

Nur in Österreich ist alles ein bisschen anders als anderswo - und deswegen wird der Käfer in meiner Kindheit ein wenig respektlos als "Hitler-Buckel" bezeichnet.

Vision des Führers

Im Jahr 1933 kommen in Deutschland die Nazis an die Macht. Ihr Führer Adolf Hitler ist von Autos fasziniert und kennt sich bei der Technik "überraschend gut" aus, wie Ferry Porsche in seiner Autobiographie "Mein Leben" anmerkt. Hitler, seit dem 1. Januar 1925 Mitglied des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs e.V., hat in seinen "Tischgesprächen" in der Nacht vom 9./10. Januar 1942 erklärt: "Meine Liebe gehört dem Automobil. Das Auto hat mir die schönsten Stunden meines Lebens geschenkt."

Hitler sieht im Auto ein Symbol des Fortschritts, bei dem Deutschland eine führende Rolle übernehmen soll. Die Voraussetzungen dafür sind jedoch denkbar schlecht. 1932 gibt es in ganz Deutschland gerade einmal 486.001 zugelassene PKW, und die Jahresproduktion aller deutschen Hersteller beläuft sich auf nur 45.000 Fahrzeuge.

Allerdings ist auch die Nachfrage niedrig, denn die Kosten für ein Auto liegen weit über den finanziellen Möglichkeiten der meisten Deutschen. Zwar steigt die Zahl der Autos nach Abschaffung der KFZ-Steuer zwischen 1933 und 1938 auf 1,27 Millionen Stück, doch für die breite Masse bleibt ein eigenes Auto ein unerfüllbarer Traum. Laut einer Statistik des "Instituts für Konjunkturforschung" verfügt eine Arbeiterfamilie damals über ein Jahreseinkommen von 2300 Reichsmark. Die Anschaffungs- und Unterhaltskosten für ein Auto belaufen sich auf rund 810 Reichsmark im Jahr.

In seiner Rede zur Eröffnung der "Internationalen Automobilausstellung" (IAA) 1934 in Berlin fordert Hitler zum ersten Mal einen "Volkswagen" für die breite Masse. Das Fahrzeug soll klein und billig sein, eine 30-prozentige Steigung im ersten Gang überwinden können, acht Liter Treibstoff pro 100 Kilometer verbrauchen und eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h erreichen. Jeder, der genug Geld für ein Motorrad gespart hat, soll sich so ein Auto leisten können.

Damals hat der geniale österreichische Erfinder und Konstrukteur Ferdinand Porsche ein eigenes Büro in Stuttgart. In dieser privaten Firma entwickelt er mit Sohn Ferry Sportwagen und Autos für die Firmen Zündapp und NSU. Porsches größter Erfolg ist der Auto-Union-Rennwagen, der sowohl auf Rennstrecken als auch bei Bergrennen siegreich ist.

1934 beauftragt Hitler die Porsches mit der Entwicklung eines billigen "Volkswagens" für zwei Erwachsene und drei Kinder. Porsche und sein Sohn Ferry orientieren sich an einem Modell, das sie für die NSU-Werke konstruiert haben, und überzeugen Hitler von ihrem Konzept.

Ferdinand Porsche erhält einen Vertrag des RDA (Reichsverband der Automobilindustrie), um das Auto innerhalb von zehn Monaten zu entwickeln. Dafür wird ein monatliches Honorar von 20.000 Reichsmark vereinbart.

"Kraft durch Freude"

Der "Kraft durch Freude-Wagen" (KdF) nimmt Gestalt an und erhält einen Vierzylinder-Boxermotor mit 985 ccm, der eine Leistung von 23,5 PS besitzt und mit Luft gekühlt wird. Noch besitzt der Wagen aber nicht die typischen optischen Merkmale, die den Käfer schließlich auszeichnen. Erwin Komenda, Leiter der Porsche-Karosseriekonstruktionsabteilung, entwirft im Jänner 1936 dann die endgültige Form des Autos, mit den Scheinwerfern in den Kotflügeln und der geteilten Heckscheibe.

Nicht alle Kreationen lassen sich eindeutig einer einzigen Person oder Personengruppe zuschreiben. Beim Käfer scheint es jedoch einfach zu sein. Sowohl Volkswagen als auch die Familie Porsche haben viel dafür getan, Ferdinand Porsche als alleinigen Schöpfer des Käfers auf den Thron zu setzen. Doch in den Jahren davor haben neben Porsche auch andere Konstrukteure Kleinwagen entwickelt, von denen einige verblüffende Ähnlichkeiten mit dem Erfolgsmodell aufweisen.

So konstruiert zum Beispiel Josef Ganz, ein ungarischer Ingenieur mit jüdischen Wurzeln, im Jahr 1931 den Kleinwagen "Maikäfer", der 1933 als "Standard Superior" bei der Internationalen Automobil- und Motorradausstellung in Berlin vorgestellt und als "Volkswagen" beworben wird.

Militärischer Käfer

Wenig später verhaftet die Gestapo Ganz und beschlagnahmt fast alle Unterlagen in seinem Büro in Frankfurt am Main. Ein Jude als Impulsgeber für die Mobilität der Deutschen? Das war dann wohl doch nicht tragbar. Josef Ganz kann 1934 in die Schweiz fliehen. Nach dem Krieg wandert er nach Australien aus und arbeitet in Melbourne für den Autohersteller Holden.

Betrügerische Propaganda: Über 350.000 Deutsche wollten mit der KdF-Wagen-Sparkarte ihr eigenes Auto finanzieren - doch das Geld floss in Hitlers Aufrüstung.
© Archiv

1936 werden in Berlin eine Limousine und ein Cabrio der Öffentlichkeit vorgestellt. 1938 wird eine Automobilfabrik in der Nähe von Braunschweig unter Ferdinand Porsches Leitung errichtet. Dort, so wird von Hitler verkündet, soll der KdF-Wagen in Serie gehen. Doch nicht einmal 1000 Stück des kostengünstigen Familienautos werden gefertigt. Der Führer hat andere Pläne. In Braunschweig werden auf der Basis des Käfers militärische Fahrzeuge (wie zum Beispiel der VW Typ 82-"Kübelwagen") für die deutsche Armee gefertigt, die sich bald im Zweiten Weltkrieg befindet.

Das Geld dafür wird unter anderem durch dreisten Betrug herangeschafft. Hitler verkündet, dass der KdF-Wagen zu einem Stückpreis von 990 Reichsmark zu haben ist. Doch man kann nicht einfach hergehen und das Auto kaufen: "Fünf Mark die Woche musst Du sparen - willst Du im eig’nen Wagen fahren." Die sogenannte "KdF Wagen Sparkarte" wird erfunden, auf die man jede Woche eine fünf Mark teure Marke klebt, um nach einer Wartefrist zu seinem Auto zu kommen. Mehr als 350.000 Deutsche nutzen das Angebot und zahlen in Summe etwa 280 Millionen Reichsmark in das System ein. Ein Auto bekommen sie dafür aber nie, denn Hitler verwendet das Geld für die Aufrüstung. Ein klarer Fall von Betrug.

Nach komplizierten Rechtsstreitigkeiten, die zwölf Jahre dauern, erklärt sich Volkswagen im Jahr 1961 zu einem Vergleich bereit. Abhängig von der angesparten Summe wird jedem KdF-Sparer beim Kauf eines neuen Volkswagens ein Rabatt von 150 bis maximal 600 Mark gewährt. Wer lieber Bargeld möchte, wird mit einem Betrag zwischen 25 und 100 Mark abgespeist.

Am 8. Mai 1945 endet in Europa der Zweite Weltkrieg. Deutschland ist von Großbritannien, den USA, Frankreich und der Sowjetunion besetzt. Die Briten wollen eine zivile Automobilproduktion ins Leben rufen und gründen die "Wolfsburg Motor Works". Bereits im Dezember 1945 beginnt die Serienproduktion des VW Typ 1 (VW Käfer) nach den 1936er-Plänen von Ferdinand Porsche. Und schon im März 1946 feiert man die Fertigstellung des tausendsten Fahrzeugs. Am Ende des Jahres werden 1000 Limousinen pro Monat aus den Hallen gefahren. Wenig später stellen rund 10.000 Arbeiterinnen und Arbeiter monatlich 4000 Autos her und sorgen für 3,9 Millionen D-Mark Gewinn. Das ist der Beginn einer Weltkarriere.

Am 31. August 1951 wird der erste Käfer in Südafrika montiert. Bis 1979 werden dort 290.922 Autos hergestellt, 120.000 davon verkauft man in die Nachbarländer.

Weltkarriere

In Deutschland rollt am 5. August 1955 das einmillionste Fahrzeug vom Band. 1960 ist Volkswagen das größte Unternehmen Deutschlands. Käufer für den Käfer finden sich nicht nur in Deutschland, sondern in 20 Ländern, wie zum Beispiel in Brasilien. Dort erzeugt man seit 1953 bei "Volkswagen do Brasil" Käfer für den lokalen Markt. Ab 1964 wird der Käfer auch in Mexiko gebaut. "Volkswagen de Mexico" beliefert nicht nur das eigene Land, sondern ebenfalls die USA. 1968 wird mit 599.000 Autos ein Rekord für den Export in die USA verzeichnet.

Anfang 1978 wird die Produktion des Käfers in Deutschland eingestellt, aber in Brasilien wird er bis 1986 und in Mexiko bis 2003 weiterhin hergestellt und bis 1985 in Deutschland angeboten. Insgesamt werden 21,529.464 VW Käfer gebaut, fast 15,8 Millionen davon in Deutschland.

1995 bieten die "Praktiker"-Baumärkte in Deutschland fabriksneue mexikanische VW Käfer um 18.000 D-Mark (ca. 9000 Euro) an, aber Volkswagen Deutschland mag nicht mehr für Garantien und Ersatzteile geradestehen. Das Ende einer Legende zeichnet sich immer deutlicher ab.

Auch nach dem Krieg sorgt der Käfer bei der Familie Porsche für wirtschaftliche Erfolge. Während der alte Ferdinand Porsche wegen seiner Kooperation mit Hitler in Frankreich inhaftiert ist, startet sein Sohn Ferry in Kärnten eine eigene Automobilproduktion. Sein Traum: ein Sportwagen.

Ferry hat sich gegen den strengen Vater nie so recht behaupten können. Jetzt hat er endlich freie Hand. Und auch seine Schwester Louise kann sich entfalten. Sie schlägt die Gründung eines österreichischen Porsche-Unternehmens vor und handelt aus, dass VW für jeden Käfer eine Lizenzgebühr an die Porsches bezahlen muss. Und es ist sicherlich auch Louises Verdienst, dass die Porsche Holding in Salzburg heute das größte Automobilhandelshaus in Europa ist.

31 kalifornische Schülerinnen und Schüler in einem VW Käfer.
© Bettmann Archive

In Gmünd in Kärnten wird von Ferry Porsche ein Sportwagen erfunden, konstruiert, getestet und zwischen 1948 und 1951 in Handarbeit hergestellt: Der "Porsche 356" ist das erste Auto, das unter dem Namen Porsche auf den Markt kommt und den Mythos der Firma als Sportwagenhersteller begründet. Die Basis ist vom Käfer, die Karosserie besteht aus Aluminiumblechen. Die Motorleistung liegt bei 35 (!) PS. Obwohl der Sportwagen zum Preis von knapp 10.000 Mark in der Nachkriegszeit ein nahezu unerschwingliches Luxusprodukt ist - ein VW Käfer kostet damals 4600 Mark -, läuft das Geschäft bald auch in den USA sehr gut an und sorgt bei den Porsches für volle Kassen.

Man darf dem Käfer ruhig eine Träne nachweinen. So ein Auto wird es nie wieder geben.

Georg Biron, geboren 1958 in Wien, ist Schriftsteller, Reporter, Regisseur und Schauspieler.