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Die unerhörte Frechheit des ÖFB, einen Schweizer als Teamchef zu holen, hat die heimische Trainerzunft auf den Plan gerufen. Nur wenige Stunden, nachdem Marcel Koller vorgestellt wurden, feuerten sie schon verbal gegen ihn. Der ORF griff die Angriffigkeit von Schinkels, Gregoritsch, Prohaska und Co. auf und ließ ebendiese nach dem Länderspiel auftreten, um noch einmal ihre Entrüstung über die Entscheidung des ÖFB zu offenbaren. Toni Polster, gegenwärtig bei der Wiener Viktoria tätig, sprach aus, wie an der Basis über Koller gedacht wird. "Die Leute sind frustriert", erzählte er. Es muss schlimm sein. Tränen, Verzweiflung, Verärgerung, und das alles offenbar wegen Koller.
Der ORF hatte niemanden vom ÖFB eingeladen, offenbar aus Dank, dass dieser seine Rechte dem ORF ohne Ausschreibung verkauft hatte. Nur ein Diskussionsteilnehmer, Roman Mählich, bemühte sich redlich, die Wahl des ÖFB zu verteidigen. Oder war diese Einladungspolitik gar schon ein Hinweis darauf, dass sich die Seilschaften im heimischen Fußball langsam zu lösen beginnen? Denn das ist ja auch so ein Aspekt von dieser Teamchefbestellung. Der ÖFB ist mit dieser über seinen Schatten getreten. Offenbar werden da jetzt einige nervös.