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Man kann wohl mit Fug und Recht behaupten, dass es die Spielverderber-Meldung der Woche war: Der Yeti ist ein Bär. Behaupten jedenfalls irgendsowelche Wissenschafter. Bei Erbgut-Tests von Haarproben konnten, so heißt es, alle rätselhaften Wesen von Yeti bis Bigfoot entmystifiziert werden: Es stellte sich heraus, dass sie Eis-, Braun- oder Schwarzbären waren, oder aber auch Pferde, Kühe, Waschbären, Wölfe oder Hirsche.
Und das kommt jetzt wieder keinem komisch vor? Die denken wohl, wir glauben alles. Ein Waschbär, bitte! Lachhaft. Das werden führende Verschwörungstheoretiker jederzeit unterstreichen. Warum nicht gleich ein Meerschweinchen?
Womöglich geht das so weiter, im heurigen Sommerloch. Früher konnte man sich noch drauf verlassen, dass in dieser Zeit des Nachrichtenniemandslands zuverlässig neue Mythen entstanden sind. Mit Wehmut denkt man da vielleicht an das Krokodil in der Drau vor ein paar Jahren. Folgt nun eine Ära der Fabel-Dekonstruktion? Was kommt als Nächstes? Das Ungeheuer von Loch Ness - nur eine öde Luftspiegelung? Area 51 - ein Naherholungsgebiet für zugegeben anspruchslose Ex-Soldaten? Der Mond ist nicht aus Käse? Waschmaschinen ernähren sich doch nicht von Socken? Hans Moser war im früheren Leben gar keine Reblaus?
Dabei muss doch eine weitere Meldung dieser Woche allen Zweiflern den Glauben an Unerklärliches, wenn nicht gar Wunder zurückgegeben haben: Immerhin ist ja das Wiener Stadthallenbad auch tatsächlich wieder eröffnet worden.