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Der Zofenpopsch, ein Allgemeingut

Von Christina Böck

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Die Marketingabteilung der Wiener Volksoper hält offenbar nichts davon, der Fantasie noch Spielraum zu geben. Auf dem Plakat für "Die Hochzeit des Figaro" bleiben kaum Fragen offen. Ein oberkörperentblößter Konstantin Wolff macht sich da recht unzweideutig an einer abwehrenden Rebecca Nelsen zu schaffen. Beeindruckend ist der tadellos frisierte Brustpelz des Sängers, beachtenswert ist, dass seine Hand ganz ungeniert auf dem Busen seiner Kollegin liegt. Immerhin sein Blick ist ur unbeholfen lüstern. Nun weiß man seit voriger Woche wieder: Das würde dem Grafen Almaviva, den Wolff hier gibt, vor Gericht nicht durchgehen. Würde er sich hingegen mit seiner Hand ein bisschen auf dem Zofenpopsch ausruhen - dann schmecks. Frauenhintern sind zum Angreifen da, wurde von einem Grazer Gericht bestätigt. Nicht nur Zofenhinterteile aus historischen Opern sind also Allgemeingut.

Apropos Körperlichkeiten und Frauenrechte: Der Ex-Kommunarde Rainer Langhans hat der "Bild"-Zeitung ein Interview gegeben, in dem er sich über die Piratenpartei auslässt. Er spendete ihr zwar seine ganze Dschungelcamp-Gage, sie wollte ihn aber nicht zur Bundespräsidentenwahl aufstellen. "Die Piraten verstehen nicht, dass ich mit fünf Frauen zusammenlebe. Das passt in ihren Radikalfeminismus nicht rein." Außerdem: "Die Piraten müssen sich mehr um ihren Körper kümmern." Ob nur die Frauen, spezifizierte er nicht. Der Althippie klagte schließlich: "Die Partei hat ein Problem mit Autoritäten." Ja so was. Wie kommen die bloß auf solche Ideen?