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Deripaska´s "rechte Hand" im Strabag-Aufsichtsrat

Von Helmut Dité

Wirtschaft
Neu im Strabag-AR: G. Moldazhanova. Foto: Basel

Fortune reiht die Basic ElementsChefin Moldazhanova unter die mächtigsten Frauen der Welt. | Strabag bekräftigt: Börsegang im Herbst. | Wien. Alle Kartellbehörden haben grünes Licht gegeben, das Geld ist überwiesen, der russische Industrielle Oleg Deripaska ist - über seine Beteiligungsgesellschaft Rasperia Holding - neuer 30-Prozent-Miteigentümer des Bauriesen Strabag SE. Jetzt soll der ursprünglich für das Frühjahr geplante und wegen Deripaskas Angebot im letzten Moment abgeblasene Strabag-Börsengang - wie angekündigt - folgen: Strabag-Sprecher Christian Ebner bestätigte am Montag den Termin Mitte Oktober und das angepeilte Volumen von rund einer Milliarde Euro.


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Die jüngten Turbulenzen an den Börsen seien kein Grund, nicht an die Börse zu gehen. "Gute Unternehmen mit guter Bonität, das ist es, was die Leute an der Börse jetzt suchen." Und die Bonität der Strabag habe sich durch den Zufluss von 1,05 Milliarden Euro frischen Kapitals von Deripaska sicherlich verbessert, meinte der Sprecher. Die Strabag sehe keine Börse-Krise, sondern "lediglich die normale Begradigung einer Linie, die zu steil nach oben gegangen ist". Gute Unternehmen mit einer langfristigen Strategie könnten ihre Aktien auch in einem solchen Umfeld gut verkaufen, hofft man beim Baukonzern.

Geld für "Erschließung neuer Märkte"

Die Strabag will das Geld "in weiteres Wachstum, Investitionen im Rohstoffbereich und in die Erschließung neuer Märkte" investieren, hieß es am Montag in einer Aussendung. Der Einstieg Deripaskas verschaffe große Expansionsmöglichkeiten auf dem riesigen Markt der ehemaligen Sowjetunion, hatte Strabag-Chef Hans Peter Haselsteiner wiederholt erklärt.

Per 16. August hat Österreichs größter und Europas sechstgrößter Baukonzern auch zwei Vertreter des neuen Großaktionärs im Aufsichtsrat: Magna-International-Vorstand Siegfried Wolf - auch an Frank Stronachs Autozulieferkonzern ist Deripaska mit rund 30 Prozent beteiligt - und die Vorstandschefin von Deripaskas Konzernholding Basic Elements, die 41jährige gebürtige Kasachin Gulzhan Moldazhanova, die seit Jahren als die "rechte Hand" des Oligarchen gilt.

Die promovierte Physikerin managte mehrere von Deripaskas Aluminiumfirmen und leitet seit Anfang 2005 Basic Elements mit 240.000 Mitarbeitern. "Fortune" reiht sie in seiner Liste der 50 mächtigsten Frauen der Welt auf Platz 22.