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Das Leben ist ein Film. Genauer gesagt: Das Leben ist "Und täglich grüßt das Murmeltier". Diese analytische Schlussfolgerung kam mir am Montag beim rituellen Ansehen des ORF-2-Programms. Wenn man
so gleichmütig hoffnungsvoll den Tatsachen ins Auge blickt, einen Beitrag über die Jahr-2000-Probleme einer Schule in "Willkommen Österreich" ansieht, dann so vor sich dahingrübelt, ein bisschen
Teletext liest, in die Küche geht, einen Kabeljau paniert, diesen fritiert und danach genüsslich verspeist, um in "Wien heute" erneut den Beitrag über Y2K in der Schule zu sehen, spätestens dann ist
es klar: Alles wiederholt sich. Also zurück in die Küche. Halt, es ist kein Kabeljau mehr vorhanden. Verwirrt dreht man den Fernseher ab. Vor der "ZiB 2" sollte sowieso Pause sein.
Doch die Schule lässt mir keine Ruhe. Ob man auch in der "ZiB 1" davon berichten wird? Ich werde es nie erfahren. Stattdessen sehe ich mir in größter Ruhe auf "Phoenix", dem deutschen öffentlich-
rechtlichen Nachrichtenkanal, ältere Dokumentationen über Österreich an, die noch immer aktuell sind. Das Hundertwasser-Haus in Wien ist weiterhin Tourismusmagnet, die Künstler und Journalisten, die
damals zum Thema Haider sprachen, werden auch heute dazu gefragt. Die Antworten, die sie gaben, geben sie fast alle auch heute. Das Murmeltier grüßt also weiterhin täglich.