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Des Pudels poetischer Kern

Von Reinhold Aumaier

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Sie heißt "DER PUDEL", nennt sich die einzige Literaturzeitschrift Simmerings und war in Gestalt ihres Herausgebers Daniel Wisser am Dienstag in "Von Tag zu Tag" Gast in Österreich 1. Er ist zudem Autor des Versromans "dopplergasse acht". Darin geht es ums Fensterschauen. Eine vom Aussterben bedrohte Tätigkeit, wie zwei ältere Anrufer im Rückblick auf ihre Kindheit zu erzählen wussten. Warum? Ganz einfach: Früher hat man bei der Bassena getratscht und aus dem Fenster in die nahe gelegene Ferne geschaut. Heute gibt's den Talkshow-Tratsch und den TV-Kastl-Blick in die vermeintlich größere weite Welt. Der Mensch mit all seinen nicht mehr beanspruchten Fähigkeiten bleibt dabei über und im wahrsten Wortsinn (in seiner Höhle) zurück. Wir beklagen es deshalb einmal mehr: Es wird viel zu wenig (zwischen den Zeilen) gelesen und viel zu viel in die Röhre und dabei durch die Finger geschaut . . . Nächster Termin, um Abhilfe zu schaffen: Am 14. Juli ist Daniel Wisser mit anderen Talenten der heimischen Dichtkunst in der Alten Schmiede zu Gast. Wir sind, das Ohr am Radioapparat, immer öfter bei BBC World zu Gast. Das findet man haarscharf rechts von Ö3. Der Empfang ist nicht immer gleich gut, dafür das Programm. Am Dienstag hörten wir eine Vorschau auf die "Proms". Unter anderem sind auch die Wiener Philharmoniker und Bobby McFerrin mit ihrem Konzerthaus-Programm von vor zwei Jahren zu Gast. Außerdem erfuhren wir etwas vom "Singer-of-the-World"-Contest, bei dem "unser" Markus Werba in die Schlussrunde kam. Unsere Vorfreude gilt der neuen Fußball-Saison mit den dort tatsächlich live servierten Spielen aus merry old England. Der kleine Seitenblick zum TV brachte uns die berührende Film-Doku "Die Taxifahrt" auf 3sat. War schön und vollauf genug.