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Wie lange Babys pro Tag schreien, ist abhängig davon, wo sie geboren werden. Das suggeriert zumindest eine Studie der Universität Warwick nach der Analyse von Daten zum Schreiverhalten von 8700 Kindern in neun Industrieländern. Demnach dürfte es in Deutschland und Dänemark dem wenigsten Bedarf nach lautstark vorgetragener Kritik geben. Während deutsche Säuglinge mit vier Wochen etwa 81 Minuten pro Tag schreien, kommt man für kanadische und niederländische Babys auf sagenhafte 150 Minuten. Über die Ursachen dieser deutlichen Unterschiede könne man nur spekulieren, so die Forscher. Eine Rolle könnte der Stresslevel der Mütter aufgrund unterschiedlicher Mutterschutzregelungen und sozialer Unterstützung spielen, aber auch die Fütterungsmethode, Flaschenkinder wachten nachts zum Beispiel weniger oft auf als gestillte Babys. So mancher mag den Nutzwert einer solchen Studie ins Reich der Elfenbeinturm-Forschung abtun. Doch die Schrei-Experten warnen davor, das Problem schreiender Babys zu unterschätzen. Ihnen zufolge werden Eltern vor der Geburt nicht genug darauf hingewiesen, dass ein gewisses Maß an Schreien normal und unbedenklich sei und das auch nicht bedeutet, dass man etwas falsch gemacht hat. 40 Prozent des Schreiens könne demnach auch nicht beruhigt werden, egal welchen Aufwand man auch betreibt. Das sind praxisnahe Tipps. Wenn das Baby nächtens schreit, egal was man auch tut, kann man ob des Lärms erbosten Nachbarn wenigstens die Studie unter der Türe durchschieben. Vielleicht mit dem Vermerk: Wir sind die 40 Prozent. Seite29