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Deutsche E.On spuckt Spaniern in die Suppe

Von Harald Waiglein

Analysen

Statt spanischem Energieriesen nun Übernahmeversuch aus dem Ausland. | Es hätte so schön sein können: die Schaffung eines spanischen Energieriesen, der sich auf internationaler Ebene vor großen Spielern wie der französischen EdF, der deutschen E.On oder der italienischen Enel zumindest nicht verstecken muss.


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Im September hatte der spanische Gasversorger Gas Natural ein Übernahmeangebot für den größten spanischen Stromversorger, Endesa, gelegt. Die spanischen Kartellbehörden haben sich gegen die Übernahme ausgesprochen, weil sie durch die Entstehung eines derart dominanten Unternehmens den Wettbewerb auf dem spanischen Energiemarkt gefährdet sahen.

Die spanische Regierung unter Premierminister Zapatero hat diese Bedenken jedoch vom Tisch gewischt und die Übernahme genehmigt. Zum Teil war das der Wunsch, einen nationalen Champion zu erschaffen, zum Teil war das innenpolitisch motiviert. Denn die Endesa steht der konservativen Oppositionspartei Partido Popular nahe, während die Gas Natural ein Naheverhältnis zu katalanischen Regionalparteien hat, die mit Zapateros Sozialisten politisch zusammenarbeiten.

Die deutsche E.On bringt nun mit ihrem Übernahmeangebot Spaniens Pläne ins wanken. Noch agiert die Regierung zurückhaltend. Es ist aber kaum vorstellbar, dass sie einen Verkauf der Endesa einfach hinnimmt.