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Deutscher Ansturm auf Medizin-Unis

Von Ina Weber

Politik

An der Medizin-Uni Wien (MUW) haben sich bis gestern, Dienstag, bereits 1.300 deutsche Studenten angemeldet. Auch der Anteil an deutschen Bewerbungen an der Uni Innsbruck ist in der Überzahl. Für Bildungsministerin Gehrer kommt der Andrang nicht überraschend.


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An der MUW haben gestern, Dienstag, 1.065 Studenten inskribiert. Davon sind laut Nina Hoppe, Pressesprecherin der MUW, etwa 98 Prozent Österreicher. Der Grund, warum es zwar viele Vorerfassungen deutscher Studenten, aber nur vereinzelt inskribierte gibt, ist, dass die Inskriptionsfrist an der MUW am 4. Juli begonnen hat, das EuGH-Urteil aber erst am 7. Juli verkündet wurde. Nach der Voranmeldung wird von der Uni ein Zahlschein für die Studiengebühren verschickt, dessen Einzahlung und Verbuchung auf dem Konto der Universität Voraussetzung für die eigentliche Inskription ist.

Von den insgesamt 1.560 zur Verfügung stehenden Plätze sind noch 495 frei. Hoppe schätzt, dass diese Plätze bis spätestens Freitag besetzt sein werden. Die Online-Vorerfassung registrierte am Dienstag 1.700 Studierwillige, davon 400 Österreicher und 1.300 Deutsche.

Jene Studenten, die es bis Freitag nicht mehr schaffen, einen Platz zu ergattern, kommen auf eine Warteliste. "Es kommt vor, dass bereits inskribierte Studenten aus Gesundheitsgründen ausfallen oder es sich einfach anders überlegen", meinte Hoppe. In den letzten Jahre standen der MUW jeweils 1.400 Plätze zur Verfügung. 1.200 Studenten kamen nach der SIP I-Prüfung ins zweite Studienjahr.

Auch an der Medizin-Uni Innsbruck ist der deutsche Andrang enorm. Auf die 550 zu Verfügung stehenden Studienplätze kommen bereits über 600 Bewerbungen. Davon wurden bereits 290 Bewerbungen von Deutschen und 261 von Österreichern ausgezählt. Die Anmeldefrist wird jedoch laut Uni-Pressedienst vorerst fortgesetzt. Der erste Schritt der Auswahl würde das Aussortieren aller unvollständigen Unterlagen sein, danach werde man mit zusätzlichen Auswahlkriterien und einem "sauberen Ranking" vorgehen, meinte Vizerektorin Helga Fritsch.

Keine Voranmeldungen von deutschen Studenten gibt es bis jetzt an der Grazer Medizin-Uni. Denn dort beginnt für jene die Voranmeldung erst am 18. Juli. Dennoch wurden bereits 880 Voranmeldungen von Österreichern registriert. Bildungsministerin Elisabeth Gehrer zeigt sich vom Ansturm nicht überrascht. Man habe dieses Interesse erwartet, meinte sie am Dienstag vor dem Ministerrat.