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Deutschland: 11,5 Prozent Arbeitslose

Von WZ Online

Wirtschaft

In Deutschland ist die Zahl der Arbeitslosen im Juli auf 4.772.082 gestiegen. Das sind 68.000 mehr als im Juni, aber vor allem wegen einer Statistik-Änderung 412.000 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,2 Punkte auf 11,5 Prozent. Arbeitsmarkt-Experten hatten schon vorab erklärt, der Juli-Anstieg sei überraschend gering. Im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre habe er bei mehr als 100.000 gelegen.


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Bei der Vorlage der Zahlen durch die Bundesagentur für Arbeit sagte deren Vorstandschef Frank-Jürgen Weise am Donnerstag, man habe den Juli-Anstieg erwartet. Die Sommerpause habe in diesem Jahr aber deutlich geringere Spuren am Arbeitsmarkt hinterlassen als sonst.

Bereinigt um saisonale Einflüsse sei die Arbeitslosigkeit gesunken. Die Agentur verzeichnete einen Rückgang um 42.000 auf 4,81 Millionen. Im Westen lag das Minus bei 19.000, im Osten um 23.000.

Die Jahres-Differenz von mehr als 400.000 zum Juli 2004 beruht zu etwa zwei Drittel auf statistischen Auswirkungen der Arbeitsmarkt- Reform Hartz IV. Seit 2005 werden auch arbeitsfähige Sozialhilfe-Empfänger in der offiziellen Arbeitsmarkt-Statistik erfasst.

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) rechnet in den kommenden Monaten mit einem saisonüblichen Abbau der Arbeitslosigkeit. "Wir wissen, dass August, September und Oktober drei gute Monate sind, in denen die Arbeitslosigkeit (insgesamt) normalerweise um etwa 200.000 zurückgeht", sagte BA-Vorstand Heinrich Alt am Donnerstag bei der Vorstellung der Arbeitsmarktdaten für Juli in Nürnberg. "Für mich wäre es eine Überraschung, wenn wir diese 200.000 nicht erreichen."