Lafontaine will den Vorsitz übernehmen | Die Mitglieder der Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG) und der PDS haben mit großer Mehrheit für die Fusion der Gruppierungen zur neuen Partei Die Kinke gestimmt. Bei der WASG sprachen sich dafür in einer Urabstimmung 83,9 Prozent aus. Bei der Linkspartei.PD waren es 96,9 Prozent, nur 3,1 Prozent votierten mit Nein.
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WASG-Vorstandsmitglied Thomas Händel sprach von einem "sehr, sehr guten Ergebnis". Allerdings nahmen nur 49,8 Prozent der 11.375 mit Name und aktueller Adresse ermittelten Mitglieder an der nunmehr dritten Urabstimmung der Partei über diese Frage teil. Dabei votierten 4.625 für die Fusion mit der Linkspartei.PDS und 830 dagegen, ein Mitglied enthielt sich, 56 Stimmen waren ungültig.
Für den Vorsitz will sich der frühere SPD-Chef Oskar Lafontaine bewerben. "Die Ergebnisse der Urabstimmungen bei WASG und Linkspartei bestärken mich darin, entsprechend dem Vorschlag des WASG-Vorstandes gemeinsam mit Lothar Bisky für den Parteivorsitz zu kandidieren", sagte Lafontaine am Sonntag.
Die WASG war 2004 als Reaktion auf die Einsparungen der damaligen rot-grünen Regierung im sozialen Bereich gegründet worden. Sie ist ein Sammelbecken von Gewerkschaftsvertretern und ehemaligen SPD-Mitgliedern.
Die Linkspartei.PDS hatte parallel dazu auch ihre eigenen Mitglieder über den Zusammenschluss befragt. An der Abstimmung hatten 82,6 Prozent der Parteimitglieder teilgenommen.
Formell vollzogen werden soll die Vereinigung beider Parteien zur neuen gesamtdeutschen Linken auf dem ersten gemeinsamen Parteitag am 16. Juni ebenfalls in Berlin.
Die neue Partei wird etwa 70.000 Mitglieder haben, wovon etwa 11.000 aus der WASG stammen. Sie ist damit die drittstärkste Partei Deutschlands. Seit Ende 2005 treten Linkspartei und WASG bereits als gemeinsame Bundestagsfraktion auf.
(Quellen: APA, dpa, PR-Inside, Linkspartei.PDS)