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Französisch-belgische Bank musste sich von gut 150 Millionen Euro verabschieden.
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Wien. Das Land Kärnten hat es bei der Hypo - zumindest in erster Instanz - erfolgreich vorgemacht. Nun dürfte die kriselnde französisch-belgische Dexia-Bank gegen die Herabsetzung ihres Kapitals im Rahmen der Sanierung der Kommunalkredit-Bad-Bank KA Finanz AG vorgehen.
"Dexia ist mit dieser Entscheidung immer noch nicht einverstanden", erklärte eine Sprecherin des Instituts am Freitag auf Anfrage der "Wiener Zeitung". Man habe entschieden, "weitere rechtliche Schritte" einzuleiten.
Ende April wurde bei der KA Finanz AG das Eigenkapital auf null herabgesetzt, um bestehende Verluste in der Bilanz auszugleichen. Betroffen waren auch sogenannte Partizipationsscheine (stimmrechtslose Wertpapiere), die die frühere Kommunalkredit-Aktionärin Dexia bei der Verstaatlichung des Gemeindefinanzierers Ende 2008 als Sanierungsbeitrag zeichnen musste.
Mit dem Kapitalschnitt steht fest, dass sie das Geld nicht wiedersehen und auch keine Dividenden erhalten wird. Es geht um eine Summe von etwas mehr als 150 Millionen Euro.
KA-Finanz-Chef Alois Steinbichler wollte den Fall Dexia am Freitag nicht kommentieren. Was die Kapitalherabsetzung an sich betrifft, fühle man sich jedoch "auf sehr klarem Boden".
Darstellungen des Magazins "Format", dass die KA Finanz AG heuer noch 500 Millionen Euro zusätzliches Kapital vom Bund benötige, weist Steinbichler zurück: Es gebe immer Szenarien-Überlegungen. Es bestehe aber "keine akute Umsetzungstangente".
Mehr Kapital bräuchte die KA Finanz AG wohl dann, wenn sie die problematischen Wertpapiere in ihrem Portfolio schneller abbaut als geplant und dabei Verluste in Kauf nimmt.