Zum Hauptinhalt springen

Dialekt und verwackelte Bilder für bessere Integration

Von Alexander Maurer

Politik
Projektgruppe BG/BRG Frauenkirchen
© BG/BRG Frauenkirchen

Das BG/BRG Frauenkirchen stellt im Rahmen der "Future Challenge" in Mundart Fragen zum Thema Flüchtlinge.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 7 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Frauenkirchen. Mehr als 70 Schulklassen haben beim "Future Challenge"-Wettbewerb der "Wiener Zeitung" mitgemacht und ihre Gedanken und Fragen zum Thema "Flüchtlinge" in Videoform dargestellt. Zehn Beiträge haben es ins Finale geschafft, darunter ein Musikvideo der 2DK des BG/BRG Frauenkirchen.

"Meine Schüler kannten das Lied durch mich und wollten es unbedingt als Grundlage des Videos verwenden", erzählt Klassenvorstand Hannes Schmid. Er spielt seit drei Jahren in der Band Polka Beatles, von der das Musikstück "Wou gehstn hi, waunst ka Hoamat mehr host?" stammt.

Die Schüler wollten bewusst keine Gesichter im Film zeigen und in Schwarz-Weiß drehen. Auch die verwackelte Kamera und der Einsatz von Handykameras wurden bewusst gewählt, da eine Flucht ebenfalls nie professionell geplant ablaufe. Der Schulklasse war es wichtig, die Botschaft in Mundart zu transportieren. "So ist es authentischer. Jeder hat je nach Ortschaft seine eigene, leicht andere Mundart", meint Schmid. Das Video ist Teil eines größeren Projekts mit Schülern und Flüchtlingen am BG/BRG Frauenkirchen. Das am Ende des Films gezeigte Plakat "haben wir damals gemeinsam mit den Flüchtlingen gemacht", erinnert sich Schmid. Die Schuhe, die immer wieder im Video vorkommen, sind übrigens nicht nur eine Anspielung auf das Flüchten selbst. "Sie erinnern an all die Flüchtlinge, die es auf dem Weg nicht geschafft haben und von denen nur die Schuhe zurückgeblieben sind", so der Klassenvorstand.

Zu Beginn des in Schwarz-Weiß gehaltenen Videos sieht man eine Reihe von herrenlosen Schuhen auf einem Gehweg. Nach einem Schnitt setzt Volksmusik ein. Der Text handelt aber nicht von der Schönheit der Landschaft oder der Liebe zu einem "Dirndl". In Mundart ertönt, halb fragend, halb gesungen: "Wou gehstn hi, waunst ka Hoamat mehr host?" Schüler halten Tafeln mit dem Liedtext. Ihre Gesichter sind nicht zu sehen. Dann gehen gesichtslose Menschen den eingangs gezeigten Gehweg mit den Schuhen entlang. Die herrenlosen Schuhe bilden den wiederkehrenden Faden im Video.

Willst du diesen Inhalt sehen? Gib den anderen Cookies grünes Licht.

Wiener Zeitung Logo

Cookie Einstellungen

Ohne Cookies funktioniert die Website wienerzeitung.at nur eingeschränkt. Für eine sichere und einwandfreie Nutzung unserer Website werden daher technisch notwendige Cookies verwendet. Für die Darstellung von Inhalten von Drittanbietern (YouTube und APA) werden Session-Cookies gesetzt. Bei diesen kann eine Datenübermittlung in ein Drittland stattfinden. Ihre Einwilligung zur Setzung genannter Cookies können Sie jederzeit unter "Cookie Einstellungen" am Seitenende widerrufen oder ändern. Nähere Informationen zu den verwendeten Cookies finden sich in unserer Datenschutzerklärung und in unserer Cookie-Policy.

Technisch notwendig
Youtube
Andere

Der Gesang geht weiter. Von einer Ziehharmonika begleitet fragt der Sänger, wo du hingehst, wenn dich dein ganzes Glück verlassen hat? Wenn du auf der Straße stehst? Oder wo gehst du hin, ganz ohne Reisepass? Gleichzeitig schreibt eine Schülerin mit Kreide Fragen auf eine Tafel. Was kann man tun, um das Zusammenleben zwischen Österreichern und Asylwerbern zu verbessern? Wie kann man ausländische Bildungsnachweise hierzulande anerkennen lassen? Wie funktioniert Integration und was kann die Politik dazu tun?

Zum Schluss halten Schüler ein Plakat mit Handabrücken hoch: "Erkennst du, wem welche Hand gehört?"