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Hahn bietet 68 Millionen Euro als Sofortmaßnahme. | Schmied gegen Beschränkungen und Studiengebühren. | Wien. Wie nicht anders zu erwarten hat der erste Hochschul-Dialog wenig Konkretes gebracht. Fünf Arbeitsgruppen sollen bis Juni 2010 "auf maximal breiter Basis und in maximalem Konsens Empfehlungen an die Politik für den tertiären Sektor (Unis, Fachhochschulen, Pädagogische Hochschulen) ausarbeiten". So jedenfalls formulierte Wissenschaftsminister Johannes Hahn das Ergebnis. | Eine Bewegung will nicht sterben | Die Europäische Union verfehlt Bildungsziele klar | Die OECD fordert tertiäre Bildung für (fast) alle | Interview mit der Bildungspsychologin Christiane Spiel | Bologna, Zugangsregelung und Uni-Finanzierung
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Als Sofortmaßnahme gibt es jetzt 68 Millionen Euro für die Unis. Die bereits zugesicherten 34 Millionen Euro sollen in die Verbesserung der Lehre fließen - vor allem in jene Studienrichtungen, wo die Situation besonders angespannt sei. Dazu müssen die Unis gemeinsam mit den Studierenden bis Mitte Jänner einen Plan vorlegen. Weitere 34 Millionen Euro gibt es für die Forschung zum Kauf besserer Geräte. Außerdem will Hahn die Studienberatung unter Mitwirkung der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH), Wissenschafts- und Unterrichtsministerium verbessern. Und schließlich wird es ein bis zwei Lehrstühle mehr für Hochschulforschung geben, damit die Politik eine fundierte Grundlage für ihre Entscheidungen erhalte.
Kontroversielle Debatte
Die Diskussion sei kontroversiell, gleichzeitig aber vom Wunsch geprägt gewesen, eine faktenorientierte Hochschulentwicklung voranzutreiben, berichtete Hahn. Unterrichtsministerin Claudia Schmied stellte für die SPÖ nocheinmal klar, in welche Richtung es gehen soll: "Es geht um den Ausbau des Hochschulsektors." Es können nicht sein, "dass wir jetzt über Beschränkungen und Studiengebühren diskutieren".
Teilgenommen am Dialog haben Politiker, Vertreter der Studenten, Sozialpartner, der Wissenschaft und Forschung, aller Einrichtungen des tertiären Sektors.
Drei Vertreter der Audimax-Besetzer - genannt "die Drei" mit Sonnenbrillen und T-Shirts mit Aufschrift "Eine(r) von vielen" - wurden von einer Musikkapelle unter den Klängen von "Oh when the Saints go Marchin in" in die Aula der Wissenschaften begleitet. "Die Drei" beurteilten die Veranstaltung im Anschluss als "Zirkus". Von einem Ende der Audimax-Besetzung war nicht die Rede. Ein Dialog-Teilnehmer berichtete, dass sich "die Drei" destruktiv gegeben und das ihnen gebotene Ausstiegsszenario nicht genützt hätten. "Wenn die Studenten jetzt nicht in konstruktive Gespräche einsteigen, werden sie in Erklärungsnotstand kommen", so der Teilnehmer.
Die ÖH stellte Hahn ein Ultimatum: Der Minister müsse bis Ende der Woche einen Plan erstellen, wie die Arbeitsgruppen aussehen sollen. "Wenn wir damit nicht leben können, werden wir nicht teilnehmen", erklärte ÖH-Vorsitzende Sigrid Maurer. Die ÖH befürchtet, dort überstimmt zu werden. Hahn sicherte zwar zu, dass sich alle einbringen könnten, aber natürlich für jeden das Risiko bestehe, überstimmt zu werden.