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Sie hat nichts außer einem grünen Badeanzug an und wirft ein kesses Kusshändchen. So ist Tess Holliday kürzlich auf dem Cover des Modemagazins "Cosmopolitan" erschienen. Keine große Sache, würde man sich denken. Nur hat halt Tess Holliday nicht Größe 34, wie das übliche Bademodenmodel, sondern kauft in der Übergrößen-Abteilung ein.
Sie ist ein sogenanntes Plus-Size-Model und hat im Fahrwasser der Body-Positivity-Welle schon einiges an Ruhm angehäuft. Body Positivity bedeutet, dass man seinen Körper annimmt, wie er ist, und sich nicht von Schönheitsidealen, die die Werbung und die Modeindustrie diktieren, verrückt machen lässt.
Nun ist Tess Holliday aber nicht einfach nur ein bisschen mollig, und das hat nun auch Kritiker auf den Plan gerufen. Und die meinen, dass es ganz schön gefährlich sei, eine "krankhaft übergewichtige" Frau an so prominenter Stelle hervorzuheben. Tatsächlich wurde im Sommer eine Studie ventiliert, die herausgefunden haben wollte, dass Werbung für Mode für Übergewichtige zur Folge habe, dass dicke Menschen ihren Körperbau "normal" finden. Nun könnte man sagen: Das war ja auch so irgendwie der Plan, nicht? Die Schlussfolgerung daraus ist aber, dass sie sich daher noch schwerer aufraffen, aus Gesundheitsgründen abzunehmen. Ist es also wirklich "gefährlich", Werbung mit dicken Models zu machen? Ja sicher. Genauso gefährlich, wie Models High Heels anziehen zu lassen - das könnte ja jemand nachmachen und sich den Hals brechen.