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Die Abfertigung neu "langsam angehen"

Von Petra Medek

Wirtschaft

Vor einem überhasteten Umstieg in das System der Abfertigung neu, die mit Anfang des nächsten Jahres in Kraft treten wird, warnte gestern die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien (RLB NÖ-Wien).


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Grundsätzlich sei bis zum Jahr 2012 Zeit, betonte Robert Gruber, stellvertretender Generaldirektor des Geldinstituts, in einem Pressegespräch. Empfehlenswert sei ein Umstieg erst ab 2004, denn erst dann könne der Steuervorteil genutzt werden. Die nur 2003 mögliche steuerfreie Auflösung der Abfertigungsrückstellungen könnte nämlich durch Übertragszahlungen im selben Jahr wieder "neutralisiert" werden.

Unternehmen unentschlossen

Für Unternehmen könnte es problematisch werden, wenn sie ihre Wertpapierdeckung massiv reduzieren würden, weil sie sich damit um einen Liquiditätspolster brächten. Laut einer Gallup-Umfrage für die RLB NÖ-Wien planen 23% der österreichischen Unternehmen den Verkauf von Wertpapieren oder Fonds zur Deckung künftiger Abfertigungsansprüche. 13% wollen dies nur dann tun, wenn dabei keine Kursverluste zu erwarten sind, doch der Großteil (64%) zeigte sich noch unentschlossen.

Der Erhebung zufolge wollen 26% von der Möglichkeit der steuerfreien Auflösung der "alten" Abfertigungsrückstellungen Gebrauch machen, 25% lehnen dies ab, die übrigen wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen.

Die gesamten Rückstellungen für Abfertigungen in heimischen Betrieben betragen laut Gruber rund 6 Mrd. Euro. "Zur Deckung ihrer eventuellen Abfertigungszahlungen halten die österreichischen Unternehmen Wertpapiere von rund 3 Mrd. Euro," sagte Gruber.