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Die Adler segeln weit

Von Alexander Strecha

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Auch wenn kein österreichischer Adler in den Horst des Sieges segelte bei der Vierschanzen-Tournee, so war die Veranstaltung um die Jahreswende einmal mehr ein großer Erfolg. Nicht nur vor Ort mit Zigtausenden Fans, sondern auch medial. Zwar konnte RTL die Quoten des Vorjahres nicht erreichen - heuer war die Hannawald-Mania eben nicht dermaßen ausgeprägt -, dafür bot der ORF unterhaltsamen Sport in der früheren Domäne des Peter Elstner. Und dabei übten sich das Fernsehteam und die heimischen Springer gekonnt im alten Parallelstil mit einer Telemark-Landung. So wie Österreichs Springer eine mannschaftlich starke Leistung erbrachten, so plauderte das ORF-Team im Kollektiv stark. Boris Jirka, Christopher D. Ryan und Alexander Strohmer wechselten einander als Kommentatoren bzw. Interviewer ab und warfen sich in die Menge, der souveräne Routinier Erich Weiss gab den Moderator beim Schanzentisch, und Ex-Überflieger Armin Kogler überzeugte einmal mehr als eloquenter "Co" in der Mundart. Keine erzwungenen Späße, kein Assinger. Aber ebenso wie Goldberger, Widhölzl und Höllwarth den Druck der jungen Koflers, Liegls und Morgensterns verspüren, so rücken auch im Fernsehen junge Leute mit Kompetenz und Sympathie nach. Da wie dort können sich die alten Hasen "warm anziehen", wenn sie von den jungen Adlern gejagt werden. Der ORF vergleicht sich gerne mit den privaten Sendern, richtet bei der Fußball-Champions-League sein Programm nach RTL. Bei der Vierschanzen-Tournee - vermehrtes "Zappen" macht einen sicher - gewann der rot-weiß-rote Sender um eine Skilänge.