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Die Akzente des Interims-Chefs

Von Edwin Baumgartner

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Jürgen Flimms Salzburger Festspiele sind vorbei, Alexander Pereiras Salzburger Festspiele haben noch nicht begonnen. Dazwischen werden Akzente gesetzt. Und zwar von Interims-Intendant Markus Hinterhäuser.


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Was Flimm vorausgeplant hat, übernimmt er - anders kann er nicht. Aber dazu gibts eine ziemlich komplexe Oper Janáèeks, nämlich die "Sache Makropulos", außerdem, zwar nur konzertant aber immerhin, Strawinskis "Nachtigall" und Tschaikowskis "Iolante", Letztgenannte sogar mit Anna Netrebko, was den beiden heiklen Werken die Publikumsaufmerksamkeit sichern wird.

Ehe man nun in eine Hinterhäuser-Euphorie ausbricht: Ein Interimschef, der eine einzige Opernsaison plant, und auch das nur teilweise, hat es relativ leicht, er wird nicht an Erfolg oder Misserfolg gemessen, sondern an seinem Mut zum Risiko. Der, zumal von Kulturjournalisten, höher bewertet wird, als ein Kotau vor dem Publikumsgeschmack.

Dennoch: Die drei Opern sind klug geplant, sie illustrieren drei Stationen der slawischen Oper, die Verbindungslinien sind eklatant. So strukturiert man eben ein Festspiel. Anders gesagt: Wenn Hinterhäuser zeigen wollte, dass es auch eine andere Wahl für den Intendanten der Salzburger Festspiele nach 2011 gegeben hätte - besser hätte er es nicht anstellen können.