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"Die Österreicher schauen mehr fern als je zuvor. Da wollen wir mit dabei sein und ein zusätzliches attraktives Angebot machen", sagt ATV-Chef Ludwig Bauer über das Motiv, in wirtschaftlich schweren Zeiten mit ATV2 ab Donnerstag einen neuen Sender in die Landschaft zu stellen - und das in Österreich, wo in Sachen Privatfernsehen ja nicht gerade Milch und Honig fließen. Das Konzept basiert auf zwei Säulen, einerseits das Catch-up-Prinzip, also das Wiederholen aktueller Eigenproduktionen einen oder zwei Tage später, andererseits auch eigenes Programm, das wohl zum guten Teil aus dem Fundus des Eigentümers Herbert Kloiber kommt, immerhin einer der größten Filmehändler Europas.
Auch wenn bei ATV noch einiges hakt und so manche Sendung nicht gerade das Highlight des anspruchsvollen Fernsehens darstellt, muss man Kloiber für diese Investition Respekt zollen. Im Schatten des ORF eine kleine Gegenflotte entstehen zu lassen, ist ein Unterfangen, das man nur mutig nennen kann. Aus Sicht des Zuschauers kann man nur hoffen, dass er damit Erfolg hat. Alles was den lange dahinsiechenden TV-Markt in Österreich belebt, kann nur ein Fortschritt sein. Nicht weil der ORF nun um seine Marktführerschaft fürchten muss - aber weil man dann am Küniglberg vielleicht doch einmal zur Kenntnis nimmt, dass sich nicht alles nur um den ORF dreht und dass es auch eine andere Seite des österreichischen Fernsehens gibt.