Eine faltbare und sogar wiederverwendbare Toilette für unterwegs, eine Tragehilfe für offene Zement- oder Sandsäcke, ein tropfsicherer Plastikausguss für Getränkedosen. Oder auch ein Bilderrahmen, der vor dem Zusammenstecken nicht umgedreht werden muss, sprich das Bild nicht mehr verrutschen kann.
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Wer denkt, dass Erfinder in ihren Garagen oder Kellern sitzen und versuchen, mit ihren Geniestreichen die Welt zu retten, irrt meist. Wie die jüngste Erfindermesse in Genf zeigte, sind die zu lösenden Probleme des gewöhnlichen Genies erstaunlich banal.
Unter den prämierten Erfindungen von Tüftlern aus 45 Ländern finden sich auch einige ethisch-ökologisch respektable Projekte wie eine Solarheizung, die keine elektronischen Komponenten benötigt. Oder ein aufblasbarer Schutz von Gebäuden gegen Überschwemmungen, der mit dem Hauptpreis der Messe in Genf ausgezeichnet wurde. Das Publikum - die Veranstaltung lockte mehr als 600.000 Besucher an - hatte andere Prioritäten: Der Publikumspreis ging an die zwei jungen Schweizerinnen für ihren Einkaufswagen, der vorne heruntergeklappt und damit viel leichter beladen werden kann.
Das Leben ist eben banal. Und Genialität offenbar auch. Und das muss nicht immer ein Nachteil sein. Ohne die damit verbundene Freude an den kleinen und kleinsten Dingen wäre das Leben vielleicht weniger banal. Dafür aber auch wesentlich trister.