Kunden erwarten Apps und für Mobilgeräte optimierte Web-Portale.
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Wien. Österreich ist ein Land der mobilen Banker: Immer mehr Bankkunden nutzen die Möglichkeit, ihre Bankgeschäfte auf Smartphone oder Tablet abzuwickeln. Besonders beliebt sind bei der Nutzung von Apps oder für Mobilgeräte optimierten Webseiten die Abfrage des Kontostands sowie Überweisungen und die Suche nach Bankomaten. Für die Banken stellen mobile Services gleichermaßen Chance wie Herausforderung dar. Denn während das Abwickeln einfacher Bankgeschäfte den Verwaltungsaufwand drastisch reduziert, steigen die Ansprüche der Kunden an das mobile Angebot stetig.
"Eine immer größer werdende Zielgruppe ist mobil und digital ansprechbar", berichtet Gerald Wunderer, Multichannel-Manager bei der Bank Austria: Knapp jeder Dritte der rund 700.000 Online-Kunden und damit rund 13 Prozent der gesamten Kunden der Unicredit-Tochter wickelt Geschäfte bereits am Smartphone oder Tablet ab - Tendenz rasant steigend. Eine ähnliche Dimension hat das mobile Banking auch bei anderen Großbanken des Landes erreicht. Die Raiffeisen Gruppe zählt bereits täglich knapp 100.000 Zugriffe von mobilen Geräten, mehr als 200.000 Kunden der Erste Bank entschieden sich bereits zum Download der zentralen Netbanking-App auf ihr Smartphone oder Tablet.
Erwartungen der Nutzer
Die große Nachfrage der Kunden nach mobilen Dienstleistungen überrascht nicht: Mehr als jeder zweite Österreicher verfügt inzwischen über ein Smartphone und eine ausreichend schnelle mobile Internetanbindung und ist folglich auch gewohnt, Geschäfte jeder Art mobil abwickeln zu können. "Wir sind in einer mobilen Community, der digitale Lifestyle greift immer mehr um sich", sagt Walter Mösenbacher von Raiffeisen e-force. "Mit dem mobile Banking kann der Kunde seine Bankgeschäfte unabhängig von Ort oder Zeit durchführen: Er kann um 23 Uhr eine Überweisung tätigen oder auch während der Fahrt in die Arbeit", erläutert Mösenbacher weiter. Möglichkeiten, die der Kunde nicht nur nutzt, sondern auch erwartet: "Ohne App geht es heute nicht mehr, das wird von den Kunden einfach erwartet", sagt Christian Hromatka, Pressesprecher der Erste Bank. Und fügt hinzu: "Der Kunde will nicht wegen eines Erlagscheins in die Filiale gehen, wenn man die Überweisung auch nebenbei bei einem Kaffee tätigen könnte."
Kamera & Apps als Trumpf
Gerade hier offenbart das mobile Banking seine Stärken übrigens auch gegenüber dem etablierten Online-Banking auf PC oder Laptop. So bieten sich Funktionen wie das Abfotografieren und Erkennen von Zahlscheinen, die Suche nach dem nächsten Bankomaten oder auch spezielle Finanz-Apps durch die technische Ausstattung der Geräte geradezu an.
Filialen kein Auslaufmodell
Dass das mobile Banking dem traditionellen Filialgeschäft den Garaus macht, glaubt man in der Branche freilich nicht. Gerade bei steigendem Komplexitätsgrad der Dienstleistungen würde das mobile Banking rasch an seine Grenzen stoßen.
"Es macht wenig Sinn, einen komplexen Sachverhalt in eine für Mobiltelefone optimierte Seite oder eine App zu packen", spielt Wunderer auf das gerade auf kleineren Bildschirmen gegebene Gebot der Übersichtlichkeit an. Und auch bei beratungsintensiven Bankgeschäften dürfte auf absehbare Zeit kein Weg am Besuch in der Filiale vorbeiführen. Dem stimmt Hromatka zu: "Denn die Zeiten, in denen man Kredite am Smartphone aufnimmt, sind noch weit entfernt."
Tipps zur Sicherheit
Einer Studie des Marktforschers Gfk Austria zufolge ist das Thema Sicherheit eines der häufigsten Motive für jene Kunden, die auf mobile Banking verzichten. Berichte über Smartphone-Viren und allzu neugierige Apps tauchen regelmäßig auf und sollten durchaus ernstgenommen werden.
Mit ein paar Verhaltensregeln kann man die Sicherheit auf Smartphone und Tablet aber deutlich erhöhen:
- Nur Apps von den offiziellen Stores beziehen.
- Anti-Viren-Apps installieren.
- Bei der Installation von Anwendungen auf die Zugriffsberechtigungen achten.
- Drahtlose Verbindungen wie WLAN, Bluetooth oder Near Field Communication (NFC) nur bei Bedarf aktivieren.