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Die BBC auf dem Scheideweg

Von Bernhard Baumgartner

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Am kommenden Dienstag feiert die britische BBC ihr hundertjähriges Jubiläum. Die British Broadcasting Corporation, die weltweit für ihre qualitätsvollen Sendungen einen tadellosen Ruf genießt, wurde am 18. Oktober 1922 als eine der ersten Rundfunkgesellschaften gegründet. Während des Zweiten Weltkriegs erarbeitete sich die BBC den Ruf als erstklassige Nachrichtenquelle.

Schon seit längeren schwebt jedoch ein Schatten über der BBC. Ihr chronisch schlechtes Verhältnis zu den konservativen Regierungen der vergangenen Jahre führte zu Reformen, Personalrochaden und zahllosen Drohungen, was die Streichung ihrer Finanzierung betrifft. Tatsächlich gerät die BBC im hundertsten Jahr ihres Bestehens wohl unter so hohen Druck wie nie zuvor.

Nachdem die konservative Regierung beschlossen hat, die Höhe der Rundfunkbeiträge vorübergehend einzufrieren, muss der Beeb, wie die BBC auch genannt wird, massive Streichungen am nationalen und am internationalen Programm vornehmen. Doch das ist nicht alles: Wenn der Plan von Ex-Premier Boris Johnson bleibt, könnte die Beitragsfinanzierung im Jahr 2027 sogar komplett abgeschafft werden. Was danach kommt, ist ungewiss.

Die Debatte ist freilich nicht auf Großbritannien beschränkt. In vielen europäischen Ländern müssen sich die öffentlich-rechtlichen Anstalten der Beitragsdebatte stellen und ihren Wert für die Gesellschaft beweisen. Verlässlich neutrale, sachliche und wahre Information zu liefern, ist dabei das beste Argument.