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Die Bekämpfung von Brustkrebs muss europäische Priorität werden

Von Christa Prets

Wissen

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Das Europäische Parlament zeigte kürzlich mit einem Bericht aus dem Frauenausschuss die traurige Tatsache auf, dass Brustkrebs nach wie vor häufigste Todesursache bei Frauen im Alter zwischen 35 und 55 Jahren ist. Im Jahr 2000, so berichtet die WHO, erkrankten 216.000 Frauen in der EU an Brustkrebs, 79.000 starben daran. Pro Jahr werden rund 5.000 neue Krankheitsfälle in Österreich diagnostiziert. Grund genug, dass die Bekämpfung von Brustkrebs eine gesundheitspolitische Priorität der EU wird. Der Frauenausschuss forderte daher die Mitgliedstaaten auf, Maßnahmen zu ergreifen, um die Erkrankungsrate bis 2008 um 25 Prozent zu senken. Ein erster wesentlicher Schritt zur Erreichung dieser Zielsetzung wäre es, flächendeckend Brustkrebszentren in der EU einzurichten und Frauen im Alter zwischen 40 und 69 alle zwei Jahre eine Mammographie entsprechend der europäischen Leitlinien anzubieten.

Jede an Brustkrebs erkrankte Frau sollte das Recht haben, durch ein interdisziplinäres Team behandelt zu werden. Die Mitgliedstaaten müssen daher ein Netz von zertifizierten und interdisziplinären Brustzentren aufbauen, die strenge Qualitätsstandards erfüllen. Insbesondere soll die Suche nach Ursachen und Therapieformen intensiviert und der Zusammenhang zwischen Brustkrebs und potentiellen Risikofaktoren wie Tabak, Ernährung, Hormonen und Lebensstil weiter erforscht werden.

Im Jahr 2002 hat sich die EU geeinigt, bis 2010 ihre Forschungsausgaben von 1,9 Prozent auf 3 Prozent des BIP zu erhöhen. Handlungsbedarf und Forschungsfeld wäre vor allem beim Thema Brustkrebs gegeben. Jetzt geht es darum, die Vorgaben auch ernsthaft umzusetzen. Was wir im Kampf gegen Brustkrebs nämlich benötigen, sind Zahlen und Fakten, damit die EU-Kommission eine aussagekräftige europäische Datenbank über die Entwicklung von Karzinomen aufbauen kann. Damit kann einerseits die Forschung vorangetrieben und andererseits eine EU-Website zum Thema Krebs mit leicht verständlichen Informationen aufgebaut werden. Vorsorgemaßnahmen können lebensrettend sein, da bei Früherkennung sehr gute Heilungschancen bestehen. Jede europäische Frau, die eine Vorsorgeuntersuchung in Anspruch nehmen möchte, muss diese Möglichkeit wahrnehmen können!

Christa Prets ist Abgeordnete des Europäischen Parlaments