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Die Berge und die Ballerina

Von Christina Böck

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Die Pause war schon fast ein bisschen lang. Mancher mag sich schon gedacht haben: Lang nicht mehr über diese Ballerina, wie heißt sie noch schnell, geärgert. Aber endlich war es am Dienstagabend wieder so weit: Karina Sarkissova war wieder einmal im ORF zu sehen. Die Ballerina mit dem akuten Drang in die Öffentlichkeit hatte einen Gastauftritt in der Krimiserie "Soko Kitzbühel". Sie "spielte" eine Primaballerina. Dieser Auftritt hatte einige Vor- und Nachteile. Vorteil war: Sarkissova war fast vollständig bekleidet. Auch ein Vorteil war: Sarkissova hatte kaum Dialog. Klarer Nachteil aus der Sicht der Sarkissova: Der Auftritt war nach wenigen Minuten vorbei. Da war die Primaballerina nämlich tot. Nun ist es wiederum recht praktisch, eine Balletteuse als Leiche für eine Krimiserie zu engagieren. Kaum jemand anderer kann sich so graziös mit verdrehten Gliedern tot stellen. Im Tütü. Was Karina Sarkissova übrigens auch toll kann: Dramatisch den Kopf werfen beim Abgang, eine Geste, die man abseits der Stummfilm-Outrage auch nur mehr selten sieht.

Bei all dem üppigen Camp-Getue ("Sie war eine richtige Zicke, sie hat einmal einen Kritiker geohrfeigt!") war es nur folgerichtig, dass die Lösung am Ende auch irgendwas mit Diamanten zu tun hatte. Was genau? Egal. Bei "Soko Kitzbühel" geht es nämlich nicht um eine packende Handlung. Oder überzeugendes Schauspiel. Sondern ausschließlich um die umliegenden Berge. Ja, so einfach kann Fernsehen sein.