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Die Beschäftigung mit Kunst führt zu einem längeren Leben

Von Alexandra Grass

Wissen
Zweimal im Jahr ins Museum tut dem Körper gut.
© Andreas Geier &Belvedere,Wien

Jedem die Chance geben, daran teilzuhaben, betonen Forscher.


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London/Wien. Ob Museum, Galerie, Theater oder Konzert - die Auseinandersetzung und Beschäftigung mit Kunst tut nicht nur Geist und Seele gut, sondern auch dem Körper im Allgemeinen. Denn je häufiger Menschen mit Kunst in Kontakt treten, umso weniger kommt es zu einem frühzeitigen Tod, schreiben Wissenschafter des University College London in der Weihnachtsausgabe des "British Medical Journal". Diese beinhaltet traditionsgemäß Studien mit besonderer Originalität. "Während wir leichte Kost und Satire willkommen heißen, lehnen wir Schwindel, Falschmeldungen oder künstliche Arbeiten ab", stellt das BMJ auf seiner Homepage dazu klar. Demnach: Kunst verhilft zu einem längeren Leben. Was kann wohl kunstvoller sein?

Frühere Studien haben schon gezeigt, dass diese Beschäftigung die mentale Gesundheit eines Menschen positiv beeinflussen kann. Kunst hilft demzufolge gegen Depression, Demenz, chronischen Schmerz, aber auch Gebrechlichkeit. Bisher war allerdings nicht klar, ob sie auch einen Einfluss auf das Überleben hat.

Ihre Daten haben die Forscher der English Longitudinal Study of Ageing entnommen. Darin sind mehr als 6000 Briten mit einem Alter von über 50 Jahren erfasst. Seit Beginn der Studie im Jahr 2005 ist auch aufgezeichnet, wie häufig die Teilnehmer etwa ins Theater gehen oder Ausstellungen besuchen. Unter Berücksichtigung der ökonomischen, gesundheitlichen und sozialen Faktoren haben die Wissenschafter herausgefunden, dass schon ein bis zwei Aktivitäten im Jahr genügen, um das Risiko eines frühzeitigen Todes im Vergleich zu Personen, die kein einziges Mal Kunst genießen, um 14 Prozent zu reduzieren. Geschieht dies mehrfach, reduziert sich das Risiko weiter auf 31 Prozent.

"Insgesamt unterstreichen unsere Ergebnisse die Bedeutung der weiteren Erforschung neuer sozialer Faktoren als zentrale Determinanten der Gesundheit", betonen die Forscher.