Die US-Strategie der Sicherheitsassistenz funktioniert vor allem in jenen Staaten nicht, die sie am meisten brauchen.
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Was ist schiefgegangen bei der von den USA unterstützten Regierung Jemens? Und was sind die Folgen für die dortigen Terrorabwehroperationen gegen Al-Kaidas gefährlichsten Ableger? Beide Fragen führen zu beunruhigenden Antworten. US-Präsident Barack Obama lobte den Jemen noch vorigen September als Staat, in dem die USA "Terroristen, die uns bedrohen, erfolgreich entfernen". Kurz darauf nahmen schiitische Rebellen der Houthi-Bewegung die jemenitische Hauptstadt Saana ein. Und vorige Woche ist Präsident Abed Rabbo Mansour Hadi zurückgetreten, nach vier Monaten äußerstem Druck der Houthis und dem Zusammenbruch seiner Armee. Der Jemen ist zu einer weiteren Scherbe im zersplitternden Nahen Osten geworden. Die mächtigsten Kräfte der arabischen Halbinsel, die vom Iran unterstützten Houthis und die Al-Kaida, sind beide sehr antiamerikanisch. Was im Jemen passiert ist, ist nicht sehr viel anders, als was in anderen vom Arabischen Frühling erschütterten Staaten geschieht. Armeen, die unter autoritären Herrschern stark erschienen, brechen im Kampf gegen Rebellen zusammen.
Weder militärisches Intervenieren der USA noch ein Rückzug können die Auflösung verhindern. Die Schlussfolgerung ist so offensichtlich, dass wir sie manchmal übersehen: Die Geschichte ihrer Länder wird von Arabern geschrieben, nicht von Außenstehenden. Unterstützung von außen kann starken Regierungen helfen, nicht aber fragilen, polarisierten.
Wie geht es mit der Terrorabwehr im Jemen nun weiter? Die USA werden wie gehabt auf Drohnenangriffe setzen, auch wenn sie nicht mehr die Zustimmung der jemenitischen Regierung haben. Auch sonst lautet die Strategie der US-Regierung, so seltsam es klingen mag, mehr desselben: US-Regierungsbeamte glauben, dass wirklicher Fortschritt im Jemen nicht ohne eine neue Regierung möglich ist, die die Minorität der Houthis mit der sunnitischen Bevölkerung aussöhnt. Also trachten sie nach Dialog, Einbeziehung aller und nach einer neuen Verfassung - dieselbe Mischung liebenswerter, aber distanzierter Reformen, die sie seit 2011 favorisieren.
Was lernen wir aus diesem Fallbeispiel frustrierter US-Hoffnungen auf Stabilität? Was ich anzubieten hätte, ist eine gründlich untersuchte Antwort der Analysten der Rand Corporation. Vereinfacht ausgedrückt kommen sie zu dem Schluss, dass die Strategie der USA, Sicherheitsassistenz zu geben, in den schwachen arabischen Staaten, die diese am meisten brauchen, nicht funktioniert. Der jüngste Bericht für das US-Militär analysierte 107 Staaten im Zeitraum von 1991 bis 2008: Sicherheitsassistenz à la Jemen "reicht nicht, um Instabilität abzuwenden", da schwache Staaten die Hilfe nicht aufnehmen können. Besonders deutlich ist dieses Problem im Nahen Osten und in Afrika. Die besten Ergebnisse wurden laut Rand-Experten erzielt mit "nichtmaterieller Hilfe wie Bildung, Gesetzesvollzug und Drogenabwehr".
Das ist die schmerzliche Lehre dieses jüngsten Umschwungs im Nahen Osten: Schwache Staaten wie den Jemen zu bewaffnen, macht sie nicht stärker. Das ist ein langer Krieg, in dem die besten Waffen Bücher und Richter sein dürften.
Übersetzung: Redaktion